Ahren
Er musste noch mehr lächeln, als er Durzo Blint erkannte. Der beste Blutunge der Stadt. "Nö, eigentlich nicht. Aber ich frage mich nur, wo du in so einem Affenzahn hin willst. Außerdem hatte ich einfach Lust meine Kollegen zu nerven. Es kommt ja nicht oft vor, dass man jemaden zufällig nachts trifft", erklärte ich. Aufmerksam musterte Ahren den Blutjungen. War da etwas auf seinem Rücken? Nein, es war wahrscheinlich nur Einbildung.

Leaf
Das Bewusstsein wieder zu erlangen war nur entfernt mit Aufwachen nach dem Schlafen zu vergleichen, besonders weil es in ihrem Fall all die Schmerzen wieder an die Oberfläche brachte.
Worte und Stimmen wehten durch die dicke Watte in ihrem Kopf, während sich der Nebel vor ihren Augen langsam lichtete. Sehen konnte sie jedoch nur Schatten und den Hauch von Umrissen, ansonsten wäre sie sich wohl nicht sicher gewesen, die Augen überhaupt geöffnet zu haben.
Für einen kurzen Augenblick war sie sich nicht sicher, wo sie sich gerade befand. Dann stellte sie fest, das sie irgendjemandes Rücken hing, wovon sie allerdings an Ort und Stelle gehalten wurde konnte sie nicht sagen. Der Knoblauchgeruch und ihre ziemlich lückenhafte Erinnerung verrieten ihr, das es sich um Blint handelte. Offfensichtlich sprach er mit irgendjemanden. Mit wem war ihr, denn jeder Zentimeter ihrer Haut schien zu schmerzen, und sie wünschte sich beinahe, das es wieder dunkel werden würde.
"Master Blint...?" krächzte sie so leise, das sie es selbst kaum hören konnte.

Ahren
Ein Krächzen war zu hören. Und es kam von Blint, ohne, dass er auch nur den Mund bewegte. Da die Stimme ihn ansprach schloss ich Magie aus. Das hieß, dass jemand bei Blint sein musste. Misstrauisch kniff Ahren die Augen zu. Vielleicht hatte er sich bei dem Schatten auf seinem Rücken doch nicht getäuscht. "Wer ist das? Wen hast du da auf deinem Rücken?", fragte ich ihn. Was trieb einen Blutjungen dazu, jemanden auf seinem Rücken mitzuschleppen?

Leaf
Langsam verstand sie immerhin die Worte, die gesprochen wurden. Sie bekam zwar keine direkte Antwort auf ihre Frage, doch aufgrund von Blints schroffen Tonfalls wagte sie es nicht, nocheinmal das Wort zu erheben. Stattdessen dämmerte sie wieder ein wenig weg und ließ die beiden einfach reden.

Ahren
Ich zuckte, wieder lächelnd, die Schultern. "Ich bin einfach neugierig. Und wenn du es mir nicht gesagt hättest, wäre ich dir wahrscheinlich gefolgt. Einfach nur um zu gucken, bei wem der große Meister der Stadt denn so arbeitet und ob er aufmerksam genug ist, um eine Verfolgung von einem Blutjungen zu bemerken. Man will doch gerne selbst erfahren, wie gut der Beste Blutjunge wirklich ist", meinte ich leicht selbstgefällig, ein bisschen aufziehend. Ich hatte nicht bemerkt, dass Blint zu seinem Entführten gesprochen hatte. Bedonders die Titel von Blint betonte ich ein bisschen zu stark.
"Also das ist wirklich sehr interessant. Dass du nicht nur tötest, sondern auch Entführungen durchführst. Naja, solche Aufträge gibt es wohl auch," sprach der junge Mann halb zu sich selbst.

Nessaja
Ich nutzte den Moment in Unsichtbarkeit, um kurz darüber nachzudenken, was ich überhaupt hier tat. Sicher, ich hatte einen Magier verfolgt, das jedoch aus einem bloßen Impuls heraus. Ich tat manchmal solche Dinge. Ohne wirkliche Ahnung, was genau ich jetzt machen sollte, lehnte ich mich zurück und überschlug die Beine, saß aufgerichtet, mit festem Blick auf den Magier wartend - nicht gerade meiner momentanen Verkleidung entsprechend, aber ich zweifelte nicht daran, dass er ziemlich sicher wusste, dass ich auch nicht wirklich das war, was ich vorgab zu sein. Obwohl... Als er näher kam, beobachtete ich ihn - aus der Dunkelheit konnte ich ihn ganz gut sehen, während er den Raum durchquerte. Er war angespannt - nicht ängstlich, aber zweifellos angespannt, was mir ein kurzes triumphales Funkeln in die Augen trieb. Ich war wenigstens so klug, es nicht vor einem völlig fremden zu zeigen - nein, ich schien ganz entspannt zu sein. Talent für die Schuspielerei zu haben war eine gute Sache, wenn man sich, wie ich, so oft als gänzlich andere Person ausgeben musste. Als er sich schließlich einfach setzte, nun ebenfalls außerhalb des Lichtkegels der Leuchten, sodass er in Schatten getaucht dasaß, krümmten sich meine Lippen zu einem leichten Lächeln. "Jetzt seid Ihr unhöflich. Vielleicht steht der Stuhl ja für jemanden bereit, den ich erwarte?" Sagte ich, sanft den Kopf schüttelnd, und kreuzte die Hände im Schoß, wobei ich ihn musterte. Dass nur sehr diffuse Licht offenbarte mir jetzt die Quelle des Rot - die Robe der Magierschule, die der Magier vor mir besuchte. Sho'Cendi. Ganz leicht, kaum merklich, zog ich die Augenbrauen zusammen und ließ den Blick wieder über sein Gesicht schweifen. Es sah zu hübsch aus, zu weich. Irgendwie kam mir die Verbindung von dem Rot und diesem Gesicht nicht wirklich richtig vor, doch ich schenkte der Magie des Magiers wieder die Aufmerksamkeit. Aufgerichtet wie eine Schlange, bereit zum Zustoßen. Unter Umhang und dem Tisch fuhr meine Hand zu dem Dolch in meiner Rockfalte, zog die Klinge lautlos ein Stück aus der Messerscheide heraus. Ich fuhr mit dem Daumen über die Klinge, was mich augenblicklich ruhiger machte, wenn sich auch mein Gesichtsausdruck nicht veränderte - ich war und blieb die Ruhe selbst. Ich ließ den Dolch wieder in das harte Leder sinken, ließ das Heft aber nicht gänzlich los.


//ich kann jetzt häufiger schreiben - ich surfe wieder im heimatlichen WLAN 😅

// Das ist schön :)

Nalanya
Sie Magierin schien sich ihrer Sache ziemlich sicher zu. Das war nicht unbedingt positiv, doch sie schenkte dem wenig Beachtung und kümmerte sich um die wichtigeren Sachen. Ohne den durchdringenden Blick von ihr zu nehmen oder auch noch zu blinzeln, beugte sie sich und stützte die Ellenbogen auf der rauen Tischplatte ab. Als sie sprach, erwiederte ich ihr Lächeln nicht.
Sie hatte nicht viel übrig für dieses sinnlose Geplänkel. Natürlich, sie nutzte nur zu sehr eine scharfe Prise Sakasmus in ihre Worten und konnte mit ihnen jongllieren wie ein Artist, doch dieses umeinander Herumgeschleiche war noch nie ihrs gewesen. Wie schon erwähnt, die Diplomatie gehörte einfach nicht zu ihren Stärken.
"Höflichkeit war noch nie meine Stärke." erwiederte sie schulterzuckend.
"Aber ihr haltet es nicht für unhöflich, jemanden ohne seine Zustimmung oder gar sein Wissen zu folgen?" fragte sie, hob die Augenbrauen und verzog nun ebenfalls die Lippen - nur das es bei ihr eher spöttisch wirkte.
"Ich weiß genauso gut wie ihr, das es kein Zufall ist, dass ihr hier herein gekommen seid, genauso wie sich an diesen Tisch niemand anderes als ich setzten wollte. Diverse Betrunkene einmal ausgenommen."
Ihr Blick blieb für ihrem Geschmack zu Intensiv an ihrem Gesicht hängen. Es gab einen feinen Unterschied zwischen Ansehen und Mustern., und es war klar, das sie das Rot ihrer Robe bemerkt hatte. Wenn sie nicht dumm war, wovon Nalanya kurzerhand einfach mal ausging, dann wusste sie, was das bedeutete und woher sie kam.
"Also, was wollt ihr?" Das spöttische Lächeln verschwand genauso schnell, wie es gekommen war, und stattdessen blickte sie die Mageirin ausdruckslos an. Ob die Sa´kagé sie geschickt war sie sich nicht sicher, hoffte jedoch, das dem nicht so war. Es hätte so einiges einfacher gemacht.

Raschin
Als eine Frau aus dem Haus trat, war Raschin überrascht. Er hatte sich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnt, dass Frauen in diesem Land auch höhere Ränge einnehmen können.
Sofort fiel ihm auf, dass sie unglaublich schön war. Er musste sich zusammen reißen um sie nicht fasziniert oder sogar lüstern anzusehen. Alte Gewohnheiten konnte man nicht so einfach ablegen, besonders wenn es um Frauen ging, bei denen er einfach nicht verstehen, wie man sie den Männern ebenbürtig sehen konnte. Aber das musste er jetzt einfach überspielen und einer Frau würde ein kleiner Fehler eh nicht auffallen.
"Kann ich etwas für euch tun,Mylady?", fragte ich höflich. Das letzte Wort musste er fast ein bisschen herauspressen. Es war einfach zu undenkbar für ihn. Aber was Besseres wusste er nicht.

Ahren
Ich verdrehte selbstgefällig die Augen. Ich musste zugeben, es machte Spaß mit Blint zu reden, wenn es auch eine eher herablassende, sarkastische Konversation war.
"Ja genau. Ich hasse es, wenn unprofessionelle Möchtergern-Blutjungen, die unter unserem Niveau waren, solche Arbeiten übernahmen. Das ist doch wirklich eine Schande." Was er konnte, konnte ich auch.
Als er sich auf den Weg machte, winkte ich ihm herablassend hinterher und verabschiedete mich:"Noch eine schöne Nacht. War wirklich ein sehr unterhaltsames Gespräch mit dir."
Kurz überlegte ich, ob ich ihm nicht vielleicht noch folgen sollte, aber ich hatte keine Lust, ich war müde geworden und eigentlich glaubte ich den Leuten sogar, dass er der beste Blutjunge war. Aber infrage stellen konnte man es ja trotzdem mal.