Khyra
"Nein, es tut nicht weh. Du wirst es gar nicht merken." antwortete sie mit erstickter Stimme.
Das er bei ihren lauten Worten zusammenzuckte tat ihr weh, doch sie konnte nicht anders und erhob abermals die Stimme.
"Ich will die Wahrheit aber nicht wissen!!" schrie sie, und die Tränen liefen weiter, ohne das sie sie aufhalten konnte. "Was ist denn für dich so unverständlich daran?? Warum machst es mir noch schwerer, warum erzählst du mir solche Dinge?!?" Sie wurde wieder leiser, stützte beide Ellenbogen auf dem Tisch ab und vergrub das Gesicht in den Händen.
"Stirb doch bitte einfach, still und leise, ohne irgendwas zu sagen..." flüsterte sie, doch es war bereits zu spät, denn sie hatte seine Worte schon gehört. Und irgendwie hatte sie das Gefühl, jemand würde ihr die Brust zusammenquetschen und ihr so die Luft zum Atmen nehmen. Ein Schluchzen entfuhr ihr.
"Ich will dich nicht töten..." Ihre Worte waren so erstickt, das sie sie selbst kaum verstehen konnte. "Ich will nicht, aber ich muss. Wenn das jemand heraus findet, und Raschin wartet nur auf so etwas, dann wird der Gottkönig erst dich töten und dann mich, weil ich ihm bewiesen habe, das Frauen genau das sind, für das er sie hält." Ein weiteres Schluchzen entfuhr ihr, verstummte jedoch schlagartig, als sie seine letzten Worte vernahm. Langsam hob sie den Kopf und starrte ungläubig und mit Tränenverschmiertem gesicht zu ihrem herüber. Dann begann sie den Kopf zu schütteln, immer wieder, so als könnte sie das Gehörte rückgänging machen.
"Du Arsch..." krächzte sie, und erneut begann sie zu weinen. "Verdammte scheiße, ich hasse dich ..! Wie kannst du so dumm sein und mir so etwas erzählen...? Du hast keine Ahnung, wer ich bin....!" Während sie sprach, griff sie nach einem Beutel auf dem Tisch und schleppte sich zu ihm hinüber, immernoch den Kopf schüttelnd. Sie ließ sich auf das bett sinken, immernoch weinend und schwer atmend, holte eine Prise eines weißen Pulvers aus dem Beutel und streute ihm in den halb geöffneten Mund. Dann ließ sie den Beutel los, und ließ den Kopf auf seine brust sinken.

Leaf
Sie zuckte zusammen, als ihr Meister die Stimme so erhob. Sie strengte sich doch an, sah er das denn nicht!? Mit zusammengepressten Lippen verdoppelte sie ihre Anstrengungen, einen Treffer bei dem Blutjungen zu landen, noch weiter, doch entweder wich er ihren Schlägen aus oder er blockte sie so schnell und hart, das ihre Handgelenke schon bald schmerzten.
Auch der Treffer auf ihr Schienbein tat weh, doch noch mehr schmerzten die Worte ihres Meisters dazu. Allerdings stachelten sie sie auch weiter und sie begann, ihre letzten Kraftreserven zusammenzukratzen, um das Tempo noch einmal ein Stück zu erhöhen.

Freya
Fast schon gut gelaunt lief sie neben dem jungen Lord entlang. Den Vorfall hatte sie nicht vergessen, doch sie schien es auf gewisse Weise zu verdrängen. Dies würde sie zumindest so lange tun bis sie alleine wäre.
Amüsiert lächelte sie bei seiner Frage. "Ihr dürft so viele Fragen stellen wie es Euch beliebt, da ist keine Entschuldigung von nöten." bemerkte sie zunächst. Freya unterhielt sich durchaus gern, nur die meisten scheuten ein Gespräch mit ihr. Zudem fühlte sie sich zunehmend 'freier' je weniger Wachen sie umgaben, sodass sie um einiges Gesprächiger wurde.
"Wie es dazu kam wollt ihr wissen?" wiederholte sie leicht lächelnd seine Frage. "Nun, der Platz war frei." antwortete sie doch ein wenig amüsiert, jedoch sollte sie sich doch etwas beherrschen. Sie riss sich also wieder ein wenig zusammen. "Es war wohl eher Zufall das ich dort saß. Ich hatte den Platz selbst gewählt. Jedoch werden meine Wachen mir in Zukunft wohl nicht mehr die Freiheit lassen meinen Platz selbst zu wählen." fügte sie ihrer zunächst recht knappen und doch eher neckischen Antwort hinzu, wobei sie zum Ende hin doch leicht bedauernd wurde. Vermutlich würde sie in Zukunft umringt von Wachen und Lords sein, obwohl sie eigentlich die Nähe zum 'gewöhnlichen' Volk mehr schätzte.

Khyra
"Spar dir deine Entschuldigung, jetzt ist es eh zu spät.." flüsterte sie. Immerhin konnte er seine Worte nicht rückgängig mach, sie hatte sie bereits gehört, sie wusste nun, wie er empfand.
Ein leises, bitteres Lachen entfuhr ihr.
"Er tötet mich dafür, das ich eine potentielle Gefahr für seine Pläne, nämlich dich, am Leben gelassen hab. Und das tut er erst Recht, wenn erfährt, warum ich das getan habe. Selbst wenn du du die Seiten gewechselt hättest, in diesem Moment bist du ein Mitwissender, den er nicht braucht..." Ihre Stimme war leise und monoton, und sie starrte dabei die ganze Zeit auf einen einigen Punkt.
Bei seiner Frage entfuhr ihr ein Schnauben, doch gleichzeitig traten ihr erneut Tränen in die Augen.
"Das ist das Gegengift, du Trottel..." schniefte sie. Und als er sie dann umarmte, erwiderte sie die Umarmung, klammerte sich regelrecht an ihn und vergrub das Gesicht an seiner Brust. Ihre Tränen durchnässten sein Wams, doch es war ihr egal, denn es fühlte sich zu gut an, wie er sie festhielt. Sie konnte es nicht. Sie konnte ihn nicht einfach sterben lassen, so sehr sie es sich auch wünschte, doch es ging nicht.

Leaf
Eben noch wollte sie dem Blutjungen nachsetzen, als dieser zurück wich, im nächsten Moment kam sie ruckartig zum Stillstand. Ihre Arme hingen ein Stück vor ihrem Oberkörper in der Luft, als wären sie eingegipst. Probehalber zog sie daran, doch sie rührten sich nicht.
Ihr Blick wanderte zu Blint, und als dieser ihr das Messer an den hals setzte, stockte sie. Bei seinen Worten breitete sich leichtes Entsetzen auf ihrem Gesicht aus. Er sagte das vollkommen ernst, und sie wusste, das er keine Scherze machte.
Mit aller Kraft stemmte sie sich gegen den Griff um ihre Handgelenke, zog und zerrte dann, so heftig, das ihre Füße über den Boden rutschten und ihre verletzte Schulter vor Schmerz protestierte. Sie warf sich nach hinten, dann zu den Seiten, wand sich hin und her in dem Versuch, aus dem Klammergriff zu entkommen. Mit jeder verstreichenden Sekunde wurden ihre Bewegungen hektischer.
"Es geht nicht...!" ächzte sie und zog abermals. Panik machte sich in ihr breit. "Meister...!"

Leaf
Panisch und voller Angst vervielfachte sie ihre Bemühungen noch, doch ihre Hände hätten genauso gut in einer Mauer stecken können, denn sie rührten sich keinen Zentimeter. Flehend blickte sie zu dem Blutjungen, doch sein ausdrucksloser Blick und der zunehmende Druck der Klinge machten ihr deutlich, das er nicht nachgeben würde. Und in diesem Moment wurde ihr klar, das er seine Drohung tatsächlich wahr machen würde, sollte sie sich in den nächsten verbleibenden Sekunden befreien können.
Noch einmal stemmte sie sich gegen den Griff. Von einer Sekunde auf die nächste erfasste ihren Körper ein Kribbeln, und es fühlte sich kurz so an, als hätte sie ein starkes Rauschmittel genommen. Dann löste sich der Griff ruckartig und überrascht von dem fehlenden Widerstand flog sie mit so viel Schwung nach hinten, das sie unsanft auf dem Hintern landete. Zwar rollte sie sich ab, blieb danach jedoch erschrocken auf dem Boden sitzen. In ihren Ohren rauschte es und sie war sich nicht sicher, was gerade passiert war. Ängstlich blickte sie zu ihrem Meister hoch.

Freya
Mit einer gewissen Neugierde beobachtete sie den jungen Mann. Das ihn ihre Antwort so nachdenklich stimmte hatte sie nicht wirklich erwatet, was aber vielleicht auch daran lag, dass sie sich zur Zeit nicht so sehr mit der Sache beschäftigte wie er es tat. Sie wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihr das Ganze doch zusetze und darum versuchte sie die Gedanken soweit es eben ging zuverbannen.
Freya's Blick wurde Fragend, bei der Bitte des jungen Lords. Aufmerksam horchte sie seinen weiteren Worten und nickte schließlich sachte. Auch wenn sie diesem Mann wohl den tot wünschen sollte tat sie es nicht. So war sie nicht, von ihr würde also niemand mehr was erfahren, nicht über diese Sache."Ich werde mit niemanden darüber reden, wenn Ihr das wünscht." antwortete sie leise, es gab ja ohnehin nicht viele mit denen sie offen reden konnte und selbst dann würden ihr bessere Themen als dieses einfallen.

Leaf
Es fiel ihr schwer, ihm zuzuhören. Immernoch saß sie auf dem Boden, Adrenalin rauscht ihr durch die Ohren und sie versuchte, sich zu beruhigen. Die Freude, Magie gewirkt zu haben, hielt sich in diesem Moment stark in Grenzen, und wirklich glauben konnte sie es auch nicht.
Sie brachte nicht einmal ein Nicken zustande, stattdessen blickte sie zu dem Blutjungen hoch.
"Hättet ihr mich wirklich getötet?" fragte sie leise und stand langsam auf.

Freya
Erneut erwiederte sie sein Lächeln. "Für Euch mache ich dies doch gerne, vor allem wenn es euch so viel bedeutet. " gab sie zurück und blieb etwas abseits von ihm stehen, damit er in Ruhe die Nachricht an seinen Bruder schreiben konnte. Ihr Blick wanderte derweil durch den Taubenschlag und stoppte bei ihm als sie seinen Blick bemerkte. Wieder nickte sie leicht. "Dann solltet Ihr Euch nun am besten eure Wunde versorgen lassen." sagte sie mit ruhiger Stimme. Die Verletzung an seinem Kopf schien ihn zwar nicht weiter zu stören, doch Freya wusste nicht ob dies wirklich so war, oder ob der junge Lord hier etwas vorspielte.