Leaf
Sie presste die Lippen auf einander und sah zu Boden, als ihr Meister sich weigerte, es ihr zu erzählen. Er vertraute ihr also wirklich nicht, dachte sie bitter und unterdrückte ein Schnauben. Wie sollte sie es verstehen wenn er es ihr nicht erklärte?
Bei dem Geräusch, das die Flasche verursachte, sah sie wieder auf und musterte sie kurz, bevor sie wieder zu dem Blutjungen sah und dabei versuchte, ein möglichst ausdrucksloses Gesicht zu machen.
"Sie tut weh." Antwortete sie schlicht und zuckte dann leicht mit den Achseln.
"Das hat er. Ich weiß nicht einmal wie dieses Ding heißt, mit dem er gekämpft hat. Aber ich habe trotzdem gewonnen." Bis eben hatte sie sich noch ein wenig darüber gefreut, nun war es einfach nur noch eine Feststellung. Auch das bisschen Stolz, was sie darüber verspürt hatte, war verschwunden.

Freya
Ihr Blick war fest auf den Lord gerichtet, auch als dieser sich mit seinen Wachen beriet. Einwände gegen die Entscheidung hatte sie keine, sonst hätte sie den Herren ja auch nicht die Entscheidung überlassen.
Als die Wachen sich wieder in bewegung setzten ging auch Freya weiter. Ihr Blick driftet kurz ab, vorbei an den Wachen, zu den Menschen welche zügig platz machten. Sie fühlte sich nicht sonderlich wohl bei sowas, doch im Moment war es einfach besser und sicherer.
Erst als der junge Lord wieder sie ansprach konnte sie ihren Blick von den anderen Menschen los reißen und sah wieder zu ihm. 'Aber.. ' ging es ihr zunächst durch den Kopf, doch sie Verkniff es sich zu widersprechen. Das würde einfach zu viel zeit kosten. Vermutlich mehr als wenn er sie einfach zum Schloss brachte.
"Verstehe.." sagte sie leise, bemüht sich nicht all zu viele Gefühle anmerken zu lassen. "Das möchte ich natürlich nicht. Euer Kopf steht euch immerhin ziemlich gut." sagte sie leise bezüglich des Kopf abreißens und zwang sich ein lächeln auf, vielleicht sollte es ein kleiner Scherz werden um die Stimmung etwas zu erheitern, doch daran war sie wohl gescheitert.
Zwar glaubte sie nicht das ihr Bruder ihm wirklich den Kopf ab reißen würde, wenn ihr was passierte, doch wütend und verärgert wäre er wohl schon. Aber was wenn ihm was geschen war. Freyas Blick wanderte besorgt zu Boden. Ihrem Bruder musste es einfach gut gehen.

Freya
Erneut löste sie den Blick vom Boden und sah zu Lord Gyre. "Habt vielen Dank." sagte sie nun mit einem ehrlichen sanften und dankbaren lächeln. Auch wenn sie wußte, dass der Lord ohnehin nach ihrem Bruder gesucht hätte. Sie waren immerhin befreundet.
Nur schwer konnte sie sich vorstellen das ihr Bruder bereits im Schloss war, doch die Hoffnung würde zuletzt sterben. Irgendwo musste er ja stecken.
Ihr Blick wandte sich an die Wachen die ihnen entgegen eilten. Für einen Moment hatte sie ihren Gesichtsausdruck wirklich stark kontrollieren müssen, denn beinahe hätte sie die Wachen verärgert angesehen. Ihr war nicht entgangen wie einige der Wachen bei dem Anschlag vorhin einfach geflohen waren. Zwar war sie niemand der auf den Schutz dieser bestand, doch Loyalität konnte man dies nicht nennen. Diese Wachen hier hatten aber nichts mit der Sache zu tun, ohnehin war es etwas worum ihr Vater sich wohl kümmern würde.
Schnell beruhigte sie sich also wieder und betrachtete die Männer abwechselnd. Als der Lord auf sie deutete, korrigierte sie automatisch ihre Haltung, sodass sie leicht abweisend und kühl wirkte. Alles Fassade.

Leaf
Sie nickte, gut zu wissen was es gewesen war, das ihrem Gegner den Treffer beschert hatte. Es ärgerte sie noch immer, das sie den Punkt hatte einstecken müssen. Bei Blints nächsten Worten sah sie ihn mit großen Augen an. Es war das erste mal, das er sie lobte. Das allererste mal. Inzwischen hatte sie aufgehört, darauf zu hoffen, und wusste nun gar nicht, was sie darauf erwiedern sollte.
"D-danke..." brachte sie hervor, immernoch überrumpelt. Vielleicht lag es daran, das er gerade eine ganze Flasche Schnaps getrunken hatte, sie wusste es nicht. Und die Überraschungen gingen weiter.
Als er ihr den Brief entgegen hielt, breitete sich Unglauben auf ihrem Gesicht aus. Langsam, beinahe zögerlich griff sie nach dem Papier, während ihre gedanken sich förmlich überschlugen. Sie hatte noch nie einen Brief bekommen, und auch ihre Erfahrung, was Männer anging lief gegen null.
"Er ist von einem Mann und ihr gebt ihn mir trotzdem?" fragte sie ihren Meister verwirrt und sah zu ihm hoch, den Mund leicht geöffnet. Sie wollte noch etwas fragen, doch in diesem Moment renkte er ihr die Schulter wieder ein und vor Schmerz entfuhr ihr ein lautes Stöhnen. Sie biss die Zähne so fest zusammen, das sie knirschten, und erst, als der Schmerz langsam abebbte, hob sie den Kopf wieder. Der Arm selbst tat zwar immernoch weh, aufgrund der Überdehnung der Bänder, doch sie konnte ihn wenigstens wieder halbwegs bewegen. Nach einem weiteren Blick zu dem Blutjungen faltete sie den Brief aus einander und begann zu lesen. Mit jedem Wort wurden ihre Wangen röter, und als sie fertig war und wieder aufsah, glühte ihr Gesicht.
"I-ihr habt das gelesen?" fragte sie und ihre gesicht wurde noch dunkler.

Khyra
Sie schlief schlecht. Schuldgefühle plagten sie ebenso wie die Aufregung bezüglich der Pläne für den nächsten Tag und sorgten dafür, das die Nacht alles andere als erholsam war.
Wie üblich stand sie früh auf. Im dem kleinen Raum war es so kalt, das ihr Atem kleine Wölkchen in der Luft bildete, und sie zog sich schnell an, um nicht länger als nötig zu frieren. Eine enge Hose, ein eben so enges Wams, bei dem sie die Schnürung oben zum Teil offen ließ, hohe Stiefel und einen Umhang, in den sie sich fest einhüllte, damit sie unbehelligt durch die Straßen gehen konnte und Kohaku nicht sah, was er nicht sehen sollte. Zusätzlich deckte sie sich regelrecht mit waffen ein, hauptsächlich Kleine, alle gut zu verstecken. Was den Herrn der Fäuste anging, so setzte sie in diesem Fall hauptsächlich auf ein schnell wirkendes Gift, das nicht aus diesem land und zu dem es nur ein sehr seltenes Gegenmittel gab. Schließlich wusste sie nicht, wie gut dieser Fürst bewacht war.
Sie ausstaffiert machte sie sich auf den Weg zu Kohaku.
Sie klopfte wie üblich an seiner Tür, doch es antwortete keiner. Leicht verwirrt runzelte sie die Stirn, bis sie einer der anderen Fäuste darauf hinwies, das Kohaku schon früh mit seinem Schwert das Haus verlassen hatte. Da wusste sie, wo sie ihn finden würde und ging herum zu dem kleinen Platz.
Einige Minuten lang beobachtete sie ihn, lehnte sich dabei an die Hauswand. Er war wirklich gut, aber das wusste sie inzwischen ja. Schließlich machte sie mit einem kleinen Räuspern auf sich aufmerksam und setzte ein kleines Lächeln auf.

Leaf
Ihr gesicht war immernoch hochrot. Es war ihr furchtbar peinlich, das ihr meister den Brief gelesen hatte, und anderseits war ihr auch peinlich, das der Schreiber mit dem was drin stand sie meinte.
"Ich.. ich weiß nicht....ich muss mir das überlegen..." stammelte sie und stand dann auf. Sie hatte nicht die geringste ahnung wer der junge Mann sein könnte und ob sie das überhaupt wollte. Die Anweisung des Blutjungen; ins Bett zu gehen kam ihr somit eigentlich ganz gelegen.
Die Aussicht, das er ihr endlich die Nutzung von Magie beibringen wollte, freute sie zusätzlich, also gign sie zu der genannten Tür hinüber. Den Brief nahm sie mit.
An der Tür drehte sie sich nocheinmal um und sah kurz zur, Wie Blint das hinein schleppte. Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem gesicht.
"Gute Nacht Meister." sagte sie und schloss dann die Tür hinter sich. Dieses Zimmer war größer als ihr vorheriges, jedoch ebenso karg möbiliert. Vermutlich würdees auch so bleiben, sie besaß immerhin so gut wie keine Habseligkeiten. Den brief legte sie auf den Tisch, dann ging sie ins Bett. sie lag noch eine ganze weile so da und dachte nach.

Freya
Mit noch mehr Wachen um sich herum fühlte Freya sich nun auch nicht unbedingt sicherer oder wohler. Je mehr Menschen um sie standen, desto auffälliger wurde das ganze doch. Besonders wenn diese so gut gepanzert waren. Sie sagte jedoch nichts, sondern sah gespannt zu den Wachen als der junge Lord die wohl wichtigste Frage stellte.
Erleichterung machte sich bei der jungen Frau breit, als sie hörte, das ihr Bruder im Schloss sei und es ihm wohl gut ging.
Sachte erwiederte sie das lächeln des Lords. Kurz wurde ihr lächeln sogar breiter. "Was für ein Glück für Euch, das ihr so weise voraus gedacht habt. " bemerkte sie ein wenig amüsiert, was wohl auch an der Erleichterung lag das es ihrem Bruder gut ging.
Zunächst nickte sie leicht und sah ihm einen Moment nach, erhob dann aber doch noch einmal das Wort. "Wartet Lord Gyre." sagte sie und trat einen Schritt auf ihn zu. "Ihr seid doch sicherlich erschöpft vom Turnier, außerdem seid ihr verletzt. Vielleicht solltet Ihr und eure Wachen die Nacht hier verbringen und euch ausruhen, sowie verarzten lassen." bot sie an. Sie war ihm schließlich dankbar, dass er auf sie aufgepasst hatte. Zwar könnte dieses Angebot vielleicht ihren Vater verärgern, doch das glaubte sie kaum. So gesehen hatte Lord Gyre ja seinen Teil zu ihrer Rettung beigetragen und da konnte vielleicht auch ihr Vater etwas Dankbarkeit zeigen. Im Schloss gab es ohnehin genug platz und ungenutzte Zimmer. "Zudem würde sich mein Bruder doch sicherlich gerne bei euch bedanken, dafür das ihr mich hier her eskortiert habt. " schob sie etwas leiser hinterher und sah den jungen Lord abwartend an. Zwingen konnte sie ich natürlich nicht, oder sie wollte es nicht. Doch sonderlich wohl würde sie sich nicht fühlen bei dem Gedanken das er so angeschlagen nach Hause ging.

Leaf
Die Nacht war schnell herum. Am nächsten Morgen wachte sie auf und sprang regelrecht aus dem Bett, voller Tatendrang. In Windeseile zog sie sich an und lugte dann in den Raum hinaus. Der Blutjunge war noch nicht zu sehen, dafür stand das Wasserfass noch an Art und Stelle und sie beschloss, so lange sie wartete, ebenfalls ihre Haare zu waschen. Die schwarze Farbe war grässlich.
Also steckte sie den Kopf in das Fass und seifte sie ein, spülte sie, seifte sie wieder ein und tat dies so lange, bis sie beinahe wieder so aussahen wie zuvor. Dann begann sie sie trocken zu rubbeln und sah sich dabei in dem Zimmer um. Abgesehen davon, das es größer war, ähnelte es dem alten doch recht stark.

Khyra
Sie beobachtete, wie er näher kam und dann ein Stück vor ihr stehen blieb. Er war augenscheinlich unsicher, wie er sich verhalten sollte, als trat sie an ihn heran und umarmte ihn fest. Es fühlte sich besser am als es sollte, und langsam löste sie sich wieder von ihm.
"Tut mir leid das ich gestern nicht da war. Ich hatte in der Arena einige heftige Auseinandersetzungen und habe ziemlich was auf den Kopf gekriegt." Entschuldigte sie sich auf seine Aussage hin und lächelte.
"Ich hatte gehofft du könntest mich zum Herrn fertig Fäuste bringen. Ich weiß nicht, wo ich ihn finde."