Freya
So wie alle anderen verfolgte sie den letzten Kampf des Turniers mit aufmerksamen Blick. Im Gegensatz zu den anderen Kämpfen, zog sich dieser hier recht lang, was wohl daran lag das beide Kämpfer gut Trainiert waren. Das gesamte Turnier wäre wohl interessanter gewesen, wenn alle Kämpfe wie dieser gewesen wären.
Schließlich stand jedoch der Sieger oder eher die Siegerin fest. Es war das junge Blutmädchen. Ein kleines Lächeln war immer noch auf Freyas Lippen. Sie hatte gut gekämpft und schließlich auch gesiegt. Außerdem war Freya erleichtert, als das Blutmädchen von Lord Gyre ab ließ. Hätte sie gewollt, hätte sie diesen wohl töten können, doch das Blutmädchen beließ es bei einer 'Warnung' wenn man so wollte.
Das restliche Publikum war wohl nicht sonderlich erfreut über den Sieg des Mädchens, denn der Jubel blieb aus. Freya löste den Blick von der Arena, als sie neben sich ein Klatschen hörte. Ihr Blick war doch ein wenig verwirrt, was aber weniger an dem Klatschen lag, als an dem Verhalten des Mannes der die ganze Zeit hatte neben ihr gesessen. Im ersten Moment war sie sich nicht sicher ob sie sich vielleicht sorgen um ihn machen sollte, bis sie dann völlig verwirrt war.
Ehe sie sich versah, wurde ihr auch schon ein Messer an die Kehle gehalten. Panik kroch in ihre Glieder, doch war sie zu überfordert mit der Situation, als das sie in irgendeiner Art und Weise hätte reagieren können. Freya hielt still und sah den Mann an, welchen sie zu Beginn des Tages eigentlich recht sympathisch gefunden hatte. Sie hatte furchtbare Angst, verbot sich selbst aber diese deutlich zu zeigen und versuchte sie so zu unterdrücken. Würde er sie wirklich töten? Wenn ja, was hätte das denn für einen Nutzen für sie? Fragte sich Freya, während um sie herum immer mehr das Chaos ausbrach.
Freya war völlig mit der Situation überfordert. Grade wurde ihr ein Messer an die Kehle gehalten und mit einem Mal hatte sie irgendjemand befreit, der nicht einmal sichtbar war. Spielte ihr Verstand ihr nun schon streiche? War sie überhaupt noch bei Bewusstsein oder war sie vielleicht schon tot? Nein sie musste noch am Leben sein und wohl auch bei Bewusstsein, ansonsten würde sie kaum spüren, dass jemand seine Arme um sie gelegt hatte und sie an sich drückte. Sie Schloss für einen Moment ihre Augen. Immer wieder fragte sie sich einfach nur was zur Hölle hier los war. Leicht abwesend nickte sie einfach nur, als eine Stimme ihr riet keinen Mucks von sich zu geben. Was hatte sie auch für eine große Wahl. Scheinbar blieb ihr nichts über als diesem Unsichtbaren Fremden zu trauen und dies tat sie. Nur dumpf traten dessen weitere Worte an Freya heran. Nachtengel? Davon hatte sie noch nie was gehört.
Als Freya ihre Augen wieder öffnete fand sie sich neben Lord Gyre wieder, der unsichtbare Fremde hatte sie hier her gebracht, so viel hatte sie schon mit bekommen. Dennoch schaute sie wohl ebenso perplex drein wie der junge Lord. Das Ganze war einfach etwas viel für sie. Stumm ließ sie ihren Blick durch die Arena wandern. Es war ein einziges Chaos hier. Sie sah zu dem Blutmädchen, was nun auch aus der Arena eilte und erblickte in der Ferne noch einen Mann. Wo dieser nun her gekommen war wusste Freya nicht, vielleicht war er es ja der ihr grade das Leben gerettet hatte oder war er einfach nur bei seiner Flucht hier gelandet? Langsam richtete Freya ihren Blick auf den jungen Lord dem sie anvertraut wurde. Bei seiner Frage schüttelte sie leicht den Kopf, tastete dann aber doch kurz mit ihrer Hand ihren Hals ab. "Nein, mir geht es gut." antwortete sie schließlich, bis auf einen gehörigen Schock hatte sie wohl tatsächlich nichts abbekommen. Sie musterte den jungen Lord und zwang sich ein kleines Lächeln auf als sie seinen besorgten Blick bemerkte. "Es geht mir wirklich gut... ihr solltet euch lieber um euch selbst sorgen." sagte ich beruhigend, wobei sie einen besorgten Blick kurz erwiederte und dabei wage auf seine Kopfverletzung deutete

Leaf
Sie eilte ihrem Meister hinterher, schlittert um die Kurve und sah sich dabei um, bevor sie wieder zu dem Blutjungen blickte. Als sie vor dem Schrank hielten, zögerte sie nicht sondern riss sich die Maske vom Kopf und zog sich so schnell um, wie sie konnte. Ihr bewegungsunfähiger rechter Arm bereitete ihr dabei ziemliche Probleme, doch sie ignorierte den Schmerz so gut sie konnte und sah innerhalb von einer Minute aus, als wäre sie nie in der Arena gewesen. Erst jetzt wagte sie es, ihre Meister anzusprechen. Sie war nicht dumm, eins und eins konnte sie zusammenzählen. Und Blint war eindeutig unsichtbar gewesen.
"Warum habt ihr das getan Meister? Und wie??" Fragte sie voller Ehrfurcht in der Stimme. Trotz der kritischen Situation wollte sie es wissen. Ihren Arm mit dem anderen haltend blickte sie sich dabei immer wieder um, denn sie lauten Schritte kamen rasch näher.

Ahren
Während er sich auf den Weg zum Ausgang machte, beobachtete er weiter die Situation der Prinzessin. Fast wäre ihm die Kinnlade heruntergefallen, als dir Prinzessin dem Shinga entrissen und unsichtbar wurde. Ein paar Augenblicke später befand sie sich urplötzlich bei Logan Gyre. Wie zum Teufel war sie gerettet worden und wer? Es war unmöglich, sich vollkommen unsichtbar zu machen! Aber der Retter oder die Retterin der Prinzessin hatte gerade das Gegenteil bewiesen. Ein Nachtengel!? Was war das? Ahren waren verwirrt und sehr beeindruckt. Diese Person, der das gelang, musste eine meisterhafte Person sein und mit dieser Gabe war er oder sie unglaublich mächtig. Nur auf welcher Seite stand sie? Oder war es vielleicht gar kein Mensch? Diese Frage und viele mehr beschäftigten ihn, aber durch weiteres umblicken, konnte er keinen Hinweis erkennen. Draußen vor der Arena wartete Raen schon auf ihn und zusammen kehrten sie zum Anwesen der Kariwans zurück.

Raschin
Auch er bemerkte die unglaubliche Rettung der Prinzessin. Nachdem seine Ungläubigkeit und Verwirrung in seinem Kopf Gedanken über Gedanken bewegt hatten, wuchs Verlangen in ihm. Es war nicht so ein Verlangen, wie nach einer schönen Frau, sonders sein Verlangen strebte nach Macht, nach diesem Nachtengel. Könnte er diese Magie selbst erlernen oder jedenfalls dieses Wesen in seine Gewalt bekommen, wären alle seine Missionen ein Kinderspiel. Damit könnte er jedes Land in Handumdrehen erobern. Unsichtbarkeit! Was man damit alles anstellen könnte!
Raschin träumte von dieser Macht und er würde alles in seiner Macht stehende tun, um diese Macht zu bekommen. Es würde ihn die Anerkennung seines Vaters einbringen und irgendwann auch den Thron, sein sehnlichster Traum.

Leaf
Sie hakte nicht weiter nach, wenn ihr Meister es ihr jetzt nicht sagen wollte, würde er es auch nicht. Tatsächlich war die Situation dafür äußerst ungeeignet, denn die Wachen kamen nun eindeutig in ihre Richtung.
Auf den Wink des Blutjungen trat sie an ihn heran und sah zu, wie er sie mit dichtem Schatten umgab. Sogar so roch er nach Knoblauch.
Doch die Wachen hatten Lampen dabei. Unwillkürlich zuckte sie zusammen, als die Schatten wieder in sich zusammen fielen und erwartete, das die Männer sie angreifen würden, doch sie schienen sie gar nicht zu sehen. Als sie an sich herunter blickte, Begriff sie auch warum. Abermals war ihr Meister unsichtbar, und sie war es ebenfalls. Sie konnte es kaum glauben.
Die Wachen verschwanden wieder und sie verließen die Arena, ohne nochmal auf welche zu treffen. Den ganzen Weg über schwiegen sie. Leaf wusste nicht, wo es hinging, erst als sie das Haus erreichten, konnte sie sich denken, was es damit auf sich hatte.
Zu Ihrer Überraschung wartete Mhysa drinnen schon auf sie. Obwohl ihr die Fragen auf der Zunge brannten schwieg sie, der Blick des Blutjungen war eindeutig gewesen. Stattdessen ließ sie ihn erzählen und setzte sich stumm auf einen Stuhl. Sie war erschöpft; der Tag war wirklich anstregend gewesen, und ihre Schulter schmerzte. Sie vermutete, das sie ausgekugelt war, konnte sie aber alleine nicht mehr einrenken.
Als Blint sich begann umzuziehen musterte sie seien Rücken nur kurz. Die Narben hatte sie in den letzten Zwei Jahren schon kennengelernt.

Leaf
Sie hörte den Worten der beiden nicht allzu viel zu. Da sie selbst nicht angesprochen wurde schwieg sie einfach und lehnte irgendwann den Kopf an die Lehne des Stuhls und schloss kurz die Augen. Sie hatte das dringenede Bedürfnis, sich hinzulegen und zu schlafen, doch trotzdem wolllte sie noch antworten auf ihre Frage. Als sie leise Schritte hörte, öffnete sie die Augen wieder und beobachtete, wie Mhysa zur Tür. Sie Abschied lächelte sie ein bisschen. Sie mochte die Herrin der Wonnen, denn sie war immer nett zu ihr gewesen.