Leaf
Als Mhysa aufstand, hob das Mädchen doch den Blick und folgte ihr mit den Augen, bis sie sich neben sie hockte. Die Berührung am Arm ließ sie nach kurzem Zögern zu.
Während Mhysa sprach, hörte sie ihr zu, auch wenn ihre Unterlippe mit jedem Wort mehr zu zittern begann. Doch breitete sich tatsächlich so etwas wie ein kleines Fünkchen Zuversicht im ihr aus.
Als sie geendet hatte, schniefte Leaf, zog abermals die Nase hoch und wischte sich beinahe verärgert über die Augen. Dann nickte sie.
"Okay." Flüsterte sie, wobei ihre Stimme leicht zitterte und starrte mit Lyvianne mit ihren großen Augen an.

Leaf
Noch einmal nickte sie und aß dann notgedrungen ein paar von den Kartoffeln. Es schmeckte nun schon deutlich besser, doch viel schaffte sie trotzdem nicht, da in ihrem zusammgezogenen Magen kein Platz mehr war. Schließlich legte sie abermals die Gabel weg, genauso vorsichtig wie zuvor und rutschte dann von dem Stuhl.
Zögerlich sah sie zu Mhysa.
"Ich muss jetzt wieder gehen, denke ich." sagte sie und spielte mit den Finger mit dem Raum der neuen Hose. Sie wollte nicht gehen, doch es war noch einiges zu tun und sie wollte der herrin der Wonnen nicht noch weiter zur Last fallen.

Leaf
Bei ihrer energischen Antwort wäre sie fast zusammen gezuckt. Nun hob sie unsicher die Schultern. Das Angebot hier zu schlafen war natürlich ein Traum, doch eigentlich wollte sie das nicht. Schon jetzt vermisste sie das schöne Haus hier, und sie wollte nicht mir einer weiteren schönen Erinnerung daran in die Gilde zurückkehren, wo alles beinahe wieder so wäre wie zuvor. Genauso dreckig, hart und ärmlich. Doch sie wusste nicht, wie sie Mhysas Angebot ausschlagen sollte, ohne undankbar zu erscheinen.
"Ich.. also.." stammelte sie und biss sich auf die Unterlippe.

Leaf
Mhysas Worte erinnerten sie schlagartig daran, wen sie vor sich hatte. Sie mochte zwar in diesem Fall sehr freundlich sein, doch ihre Stellung kam nicht von ungefähr, und Leaf täte gut daran, dies nicht noch einmal zu vergessen.
Eingeschüchtert nickte das Mädchen. Sie wollte es sich mit der Herrin der Wonnen auf keinen Fall verscherzen, indem sie sich ihren Befehlen widersetzte. Nur ein kleiner Funken, der nahe an Trotz heran kam, blieb übrig, verglühte jedoch schnell unter dem strengen Blick, und sie blickte zu Boden.

Leaf
Die Veränderung von Strenge zu Freundlichkeit ging genauso schnell wie zuvor, doch diesmal blieb das Mädchen vorsichtig. Es war ihr eine Lehre gewesen,und sie würde es so schnell nicht wieder vergessen.
Schweigend folgte sie Mhysa und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm ihr das ganze war.
Sie gingen den gleichen Weg wie zuvor, bogen jedoch früher ab und Leaf blickte sich in dem Zimmer um. In ihren Augen war es Luxus pur, und da sie sich schon wieder nicht in Worte fassen konnte, blieb es auch diesmal bei einem einfachen Danke, das jedoch trotz ihrer neu erwachten Vorsicht ehrlich war. Nach kurzem Zögern setzte sie sich auf das Bett, erstaunt darüber, wie weich es war.

Leaf
Ihre Augen folgten der Herrin der Wonnen, während sie zur Tür ging. Sie nickte auf ihre hin und zwang sich dann noch etwas zu sagen.
"Ja weiß ich."
Nachdem Mhysa das zimmer verlassen und die Tür hinter sich geschlossen hatte, blieb das Mädchen noch kurz sitzen und sah ihr hinterher. Schließlich seufzte sie leise und verkroch sich unter der Decke, das Gesicht in das weiche Kissen gedrückt. Es war ein wunderbares Gefühl, ohne Zweifel, und sie genoss es. Trotzdem stellte sich der Schlaf nicht ein. Stattdessen lag sie mit offenen Augen da und starrte in die Dunkelheit. Ohne die üblichen Geräusche der anderen Kinder war es merkwürdig still.

// so ich mach jetzt den Sprung ;)

Leaf
Das Mädchen tat die ganze Nacht kein Auge, so sehr beschäftigte sie das kommende. Am liebsten hätte sie einfach das Haus verlassen und hätte sich ein wenig die Beine vertreten, doch das wagte sie nicht, aus Angst, Mhysa damit zu verärgern.
Kurz vor Morgengrauen nickte sie kurz ein, wachte jedoch bei dem ersten Licht, das durch die Fenster fiel, wieder auf. Die Nacht war vorrüber.
Leise stand sie auf, strich die Decke und das Kissen glatt und zupfte eine Blüte von der Pflanze in der Ecke ab, die sie obendrauf legte. Es war ein ärmlicher Dank, doch wo sollte sie jetzt auf die Schnelle etwas anderes auftreiben?.
Dann schlich sie so leise sie konnte durch das Zimmer, den Flur und die Treppe hinunter und schließlich beinahe aus der Tür heraus. Die Wache machte keine Anstalten, sie aufzuhalten.