Sienna
Ich lachte amüsiert auf. "Ich brauche keinen Vorsprung, Opa." lehnte ich sein Angebot ab. "Ach, dann kann ich mich aber gar nicht von meinem großen und starken Liebhaber retten lassen." erwiderte ich frech grinsend, während ich ihn durch meine blauen Augen beobachtete. Mittlerweile nahm ich die ganze Sache, die damals im Wald passiert war, gelassener und ich wusste ja, dass Aidan es nicht böse meinte, sondern mich nur aufgrund meiner eigenen Tollpatschigkeit und dem Talent Probeleme magisch anzuziehen aufziehen wollte.

Sienna
Ich zögerte nicht lange und tat es Aidan gleich. Die Bäume rauschten nur so an mir vorbei und trotzdem war mein Blick kein bisschen verschwommen. Diese Vampirfähigkeiten waren wirklich eine feine Sache. Es fehlte nicht mehr viel und ich würde ihn einholen.

Sienna
Ich schüttelte grinsend den Kopf. Es war ja so klar gewesen, dass er wieder diese Fledermaus-Nummer bringen musste. Das hielt mich jedoch nicht davon ab den Abstand zwischen Aidan und mir zu verringern und ihn schließlich einzuholen.

Sienna
Mir entfuhr ein leises Lachen. "Du hast doch schon längst einen grauen Bart." erwiderte ich grinsend. "Solltest dich mal wieder rasieren. Sonst wirst du womöglich noch mit dem Weihnachtsmann verwechselt." fügte ich scherzend hinzu und streckte frech, wie ich nun mal war, die Zunge raus.

Sienna
Ich bedachte Aidan mit einem liebevollen Lächeln. "Ich würde dich auch mit grauen Haaren lieben." sagte ich, ehe ich eine kurze Pause machte und das Lächeln von einem frechen Grinsen überspielt wurde. "Ich meine, schau dir mal George Clooney an. Graue Haare können verdammt chic aussehen." entfuhr es mir lachend. Als er dann jedoch auf das Reh zu sprechen kam, war ich ein wenig verwundert. Ich hatte es noch gar nicht bemerkt, weil ich viel zu sehr darauf fokussiert gewesen war Aidan einzuholen und nun mit ihm rumzublödeln. Er servierte es mir quasi wie ein Teller Kartoffelsalat zum Abendessen, als wäre es das normalste auf der Welt. Für ihn war es auch normal. Doch ich kam mir dabei unwohl vor. Das erste Mal war es etwas anderes gewesen. Da hatte meine Kehle höllisch gebrannt und jede einzelne meiner Zellen hatte sich nach Blut gesehnt. In dem Zustand hätte ich wohl selbst meinen eigenen Bruder verspeist. Jetzt war es allerdings anders. Zwar war der Blutdurst in den letzten Stunden wieder aufgetaucht, weil ich schon seit einer Weile nichts mehr getrunken hatte, doch war ich in Gedanken noch klar genug, um die Vorstellung, sich auf das arme Reh zu stürzen und ihm meine Zähne ins Fleisch zu rammen, als abstoßend zu empfinden. Zu Mal es noch komischer war, dies unter 'Aufsicht' zu tun. Es war für mich eine unangenehme, wenn nicht sogar peinliche, Situation. "Nimm es mir nicht übel, aber mir ist gerade nicht danach." log ich Aidan an. Natürlich war danach, erneut in den Genuss von Blut zu kommen, aber nicht so.. es war einfach komisch. "Du kannst dich aber gerne -" ich deutete mit dem Finger auf das Reh "- bedienen."

Sienna
Ich war froh, dass Aidan so verständnisvoll mit mir umging, doch einfacher wurde es dadurch auch nicht wirklich. "Nein, nein, du kannst ruhig hier bleiben." sagte ich abwinkend und strich mir eine Strähen aus dem Gesicht. "Ich gehe einfach nach da irgendwo." meinte ich und deutete mit der Hand in Richtung Westen. Ich würde mich schon nicht verlaufen. Ob das als Vampir überhaupt möglich war? Es wäre zumindestens eine reife Leistung sich trotz dieser scharfen Sinne zu verlaufen. "Bis nachher dann." sagte ich und zog meine Lippen kurz zu einem schwachen Lächeln, ehe ich mich von Aidan abwandte. Erst ging ich, für die Verhältnisse eines Vampires, langsam. Doch mit zunehmder Distanz steigerte ich mein Tempo. Mir stieg im Moment einfach alles zu Kopf. Ich brauche ein wenig Zeit für mich um mit allem klar zu kommen. Eine Weile rannte ich einfach nur schnurstracks durch den Wald. Bewegung hatte mir als Mensch schon geholfen, daran hatte sich auch nach meiner Verwandlung nichts geändert. Als ich schließlich weit genug von Aidan entfernt war, verlangsamte ich meine Schritte und ließ meinem Geruchssinn freien Lauf. Es dauerte nicht lange und ich nahm die Fährte einer kleinen Rehherde auf. Zwar war ich immer noch nicht davon begeistert, erneut jagen zu müssen, aber darauf zu warten, dass ich vorlauter Blutdurst die Kontrolle verlor, erschien mir nicht für die beste Idee. Also tat ich was ich bedauerlicherweise tun musste. Als ich mit der Jagd fertig war, ging es mir wieder viel besser. Ich fühlte mich stärker und auch das leichte Brennen im Hals war verschwunden. Auf dem Rückweg zu Aidan hatte ich es nicht sonderlich eilig. Auch wenn ich ihn liebte, genoß ich es im Moment alleine zu sein. Vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, dass er demnächst für ein paar Tage verreiste. So würde ich genug Zeit haben um mit all dem fertig zu werden. Allerdings würde mir der Grund seiner Abreise noch mehr Grund zur Grüblerei geben. Mir entfuhr ein Seufzen. Ich versuchte meinen Kummer und die ganzen Sorgen in den Hintergrund zu drängen und mich auf meinen Geruchssinn zu konzentrieren. Nur so würde ich den Weg zu Aidan wieder zurück finden und das bevor er sich Sorgen machte, wo ich blieb.

// Jep, haben wir ja gesagt :D

Sienna
Auf dem Rückweg zum Haus hatten wir nicht viele Worte miteinander gewechselt, doch das machte nichts. Das Schweigen war nicht unangenehm gewesen, so wie man es von solchen stillen Gesprächen kannte. Wieder an dem alten Weingut angekommen, trennten sich unsere Wege. Während Aidan sich für den anstehenden Besuch zurecht machte, war ich noch am grübeln, ob ich lieber im Zimmer bleiben sollte oder doch bei dem Gepräch dabei sein wollte. Ich war nicht scharf darauf, seine Geschäftspartner kennenzulernen, doch wollte ich trotzdem wissen was Sache war und von Aidan würde ich vermutlich nicht viel erfahren, wenn ich ihn nicht wie einen schweizer Käse löchern würde. Ich ging unruhig im Zimmer umher. Ich könnte auch von hier oben aus lauschen, aber dabei hatte ich kein gutes Gefühl. Zu Mal ich sowieso nichts verstehen würde, wenn sie sich wieder auf russisch unterhielten. Ich seufzte und öffnete schließlich die Tasche, die mein Bruder mir gepackt hatte. Ich begutachtete die wenigen Kleidungsstücke und zog das einzige Kleid heraus. Es war ein Körper betonendes kleines Schwarzes mit langen Ärmeln, schlicht und klassisch. Damit konnte man nie falsch liegen. Ich zog mich schnell um, frischte mein Make Up auf und legte mit den Fingern meine lockigen Haare zurecht. Ein flüchtiger Blick aus dem Fenster verriet mir, dass der Russe, wie auch immer er hieß, bereits eingetroffen war. Ich warf einen letzten Blick in den Spiegel und ging dann zügig nach unten in den großen Saal, in dem er den Russen empfangen würde. Ich nahm auf einem der Sofas Platz, überschlug die Beine und wartete ab. Dabei achtete ich auf das was Aidan mir gesagt hatte. Ich musste mich wie ein Mensch benehmen. Also keine schnellen Bewegungen und vor allem das Atmen durfte ich nicht vergesen. Der Gedanke ließ mich kurz grinsen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal vergessen könnte wie man atmete.. Ich hob den Blick, als Aidan schließlich in Begleitung den Raum betrat. Ich hatte mir jedoch vorgenommen nur zu sprechen, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Immerhin wollte ich Aidan mit meinem vorlauten Mundwerk nicht in Schwierigkeiten bringen.