Sienna
Ich verzog bei seiner Bemerkung genervt das Gesicht. Jedoch musste ich dann doch schmunzeln, so unangebracht es vielleicht auch war, aber mit dieser Aussage traf er genau meine Art von Humor. "Das ist nicht witzig." murmelte ich, bemüht wieder ernster zu werden. Wenigstens sagte Aidan dasselbe wie der fremde Vampir, welchen ich jedoch erstmal nicht erwähnen würde. Ich trat einen Schritt näher an meinen Freund heran, legte meine Arme um ihn und lehnte mich vorsichtig an seinen Oberkörper, um ihn wegen den vereinzelten Brandstellen keine Schmerzen zuzufügen. "Tut mir leid, aber das brauche ich jetzt." sagte ich leise. Ich vermisste einfach die vertraute Nähe zu Aidan. Diese gab mir Sicherheit und wenigstens für einen kurzen Augenblick hatte ich das Gefühl, dass alles gut war und ich mich um nichts sorgen musste. In den letzten Tagen hatte ich dieses Gefühl kaum verspürt.

Sienna
Ich verspürte Erleichterung als er die Umarmung erwiderte, in dem er seine Arme um mich legte. Jedes Mal wenn ich über die letzten Tage nachdachte, hatte ich das Gefühl, dass Aidan mich seit meiner Verwandlung anders behandelte. Dass er mich nicht mehr so sehr liebte wie davor, weil ich jetzt auch so wie er war. Dieses Thema machte mir wirklich zu schaffen. "Hast du irgendwas bestimmtes geplant für die nächsten Tage?" fragte ich dann und schaute zu ihm hoch, wobei ich noch immer in seinen Armen verweilte. Ich wollte Aidan gar nicht mehr loslassen, so sehr hatte ich ihn vermisst.

Sienna
Ich nickte einverstanden. Zwar war ich nicht scharf darauf dem Russen nochmal zu begegnen, aber alleine hier bleiben wollte ich auch nicht. "Das wäre mir lieber." antwortete ich nachdenklich. Als Aidan mich hochhob, schlang ich meine Arme um seinen Hals und musterte ihn neugierig. "Was haben Sie vor, Mr. Black?" scherzte ich, wobei ich schmunzeln musste.

Sienna
Mir entfuhr ein leises Lachen, als er auf meine Frage eine ebenso blöde Antwort gab. Doch bevor ich darauf etwas antworten konnte, brachte er mich zum schweigen und das auf die schönste Art und Weise, auf die es einem Mann möglich war. Auf meinen Lippen zeichnete sich ein glückliches Lächeln, als ich die Augen schloss und den Kuss erwiderte. Meine Laune hatte sich spätestens jetzt um einiges gebessert und der Streit von vorhin war vergessen.

Sienna
Eines der vielen Dinge, die ich an Aidan liebte, war seine Fähigkeit mich immer wieder aufs Neue zu überraschen und das tat er mit dieser Aktion eindeutig. Ich ließ ihn einfach machen und genoss die Tatsache, dass ich ihn jetzt wieder ganz alleine für mich hatte. Auch als meine Klamotten durch das Wasser nass wurden, war es mir egal. Sie würden früher oder später wieder trocknen.

Sienna
Mit seiner Zärtlichkeit zog Aidan mich vollkommen in seinen Bann, so wie er es vom ersten Tag an schon getan hatte. Während meine eine Hand noch immer an seinem Nacken verweilte, wanderte die andere hinab zu seinem Oberkörper. Sanft malte ich mit den Fingernägeln kleine unsichtbare Muster auf seine Haut. Ich hielt jedoch mit meinen Bewegungen inne, als Aidan mir mein Shirt auszog. Nicht weil ich es nicht wollte, sondern weil ich wusste, dass sie zu sehen war. Schwach und unscheinbar, doch ich wusste, dass sie da war. Die Narbe, welche das Gebiss des Werwolfes zeigte, der versucht hatte mich zu töten. Sie würde mich für immer zeichnen, für immer und ewig.

Sienna
Mein Zögern hatte länger angedauert als es eigentlich von mir beabsichtigt gewesen war. Aidan konnte kaum von meinen Lippen ablassen, weswegen ich meinen Kopf etwas zurück zog, um ihm antworten zu können. "Nichts.. ich hatte nur an etwas gedacht, an das ich im Moment nicht denken sollte." sagte ich leise, während ich ihn betrachtete. Er wirkte so entspannt und zufrieden, das wollte ich ihm nicht nehmen. Nicht nach dem er so viel für mich getan hatte. Es kam mir einfach falsch vor, weswegen ich ihn direkt wieder küsste, um ihm keine Gelegenheit zu geben, weitere Fragen zu stellen.

Sienna
Es hätte mir klar sein müssen, dass Aidan es nicht darauf belassen würde. "Es ist nichts. Mir gehts gut." beharrte ich auf meine vorherige Aussage. "Und bevor du jetzt nochmal fragst, ja, wirklich." Es war ja schon süß, dass Aidan sich so um mich sorgte. Doch ich wollte ihm nicht schon wieder die Laune verderben. "Außerdem fallen mir gerade einige Dinge ein, die mich ganz schnell auf andere Gedanken bringen würden." fügte ich hinzu, wobei meine Lippen ein freches Grinsen überkam.