Raik
Ich beobachtete, wie Shiloh sich von Takkar und der anderen Frau trennte und runzelte leicht die Stirn. Takkar schien die Frau zu den Höhlen zu führen, doch warum? Ein wenig skeptisch wartete ich auf Shilohs Ankunft bei mir.

Takkar
"Nichts zu danken." erwiderte ich freundlich. "Sicherlich, es war vermutlich ein anstrengender Ritt hierher. Und der Berghang macht es den Tieren auch nicht gerade leicht." Ein wenig vorsichtiger als sonst hielt ich die Bewegungen des Waldes unter uns im Auge. Sollte ich einen Feind sehen, würde ich es direkt melden müssen.

Raik
Ich nickte verständnisvoll und folgte Shiloh dann mit etwas Abstand. Als sie sich nochmal zu mir umdrehte, nickte ich lediglich und erwiderte ein leises "Nicht der Rede wert.". Eigentlich war es das wohl, doch das wollte ich ihr jetzt nicht unter die Nase reiben. Wir würden sehen, wie groß die Verluste in meinen Reihen waren. Meine Krieger waren verletzt worden, weil ich einer hoffnungslosen Liebe hinterherrannte. Ein verärgertes Brummeln entglitt mir, weil ich meine Gefühlswelt einfach nicht kontrolliert bekam.

Raik
Als ich ins Lager kam, bemerkte ich, wie glückliche Frauen ihre heimgekehrten Männer umarmten, Kinder hingen an Rüstungen und einzelne Frauen weinten um ihre Männer, Brüder, Väter. Astrid kam zu mir. "Raik, du hast es heil geschafft." Überglücklich nahm sie mich in den Arm. Ich nickte lediglich und mein Blick blieb an einer der Frauen hängen, die einen Verlust zu beklagen hatte. Sie hatte eine geliebte Person verloren, damit ich eine retten konnte. "Vater will dich sehen." meinte Astrid. "Gib mir ein paar Minuten." wimmelte ich sie ab und ging zu der Stelle, an der Meena und Anders freundlicherweise mein Zelt aufgebaut hatte. Ich dankte den beiden und betrat die gewohnten vier Wände. Völlig fertig ließ ich mich auf die Pritsche sinken und starrte auf meine blutigen Hände.

//Klar! Sorry, hatte ihn wieder verdrängt xD

Takkar
"Eine kluge Entscheidung." murmelte ich und spähte weiter in die Ferne. "Warst du bei den Kämpfen dabei?" Ich wusste schließlich nicht, was für ein Tier sie war. Von daher hätte es ja sein können, dass ich sie gesehen hatte.

Takkar
Ein verwegenes Grinsen zierte meine Lippen. "Sicher? Also ich hätte vor nem Elch ziemlich großen Respekt!" meinte ich dann charmant und sah kurz zu ihr rüber, bevor ich wieder in die Ferne blickte.

Takkar
"Na ja, furchteinflößend ist im Vergleich zu Raik definitiv das falsche Wort. Neben ihm bin ich ein flauschiger kleiner Schmusekater." scherzte ich. "Und du hast Hufe. Die sind sehr sehr gute Waffen, vor allem gegen Raubkatzen. Ein Tritt in die Seite und es wird für uns sehr sehr unangenehm." fuhr ich fort. Für mich war jede Kreatur ein ernst zu nehmender Gegner. Nicht, weil ich ein schlechter Kämpfer war, sondern weil jeder seine eigenen Tricks hatte.

Takkar
Als das Schweigen bereits einige Zeit auf uns lastete, sah ich wieder zu ihr. "Wie lange braucht das Pferd ungefähr?" fragte ich. Mit Pferden kannte ich mich echt nicht aus. Sie mochten mich meistens nicht, von daher war ich nicht so scharf darauf, auf einem zu reiten.

Raik
Als ich mich wieder einigermaßen gefasst hatte, stand ich auf und ging zu meinem Vater. Er wartete bereits in seinem Zelt auf mich. "Wie viele Männer hast du verloren?" fragte er. "Fünfzehn. Alles gute Krieger." war meine Antwort, als ich mich auf die Felle setzte, die dort lagen. Es tat mir im Herzen weh, dass diese Männer nun für immer bei den Ahnen wandern würden... Aber immerhin waren sie im Krieg gefallen, sodass ihnen Ehrenplätze verliehen wurden. "Hat es sich gelohnt?" fragte Vater weiter. "Nun, wir haben das erste Mal seit 7 Generationen die Chance, diesen Krieg zu beenden." meinte ich leise, unzufrieden mit der schwächlichen Antwort. Doch Vater nickte zufrieden. "Wenn wir es wirklich schaffen, dann war ihr Opfer nicht umsonst... Geh dich waschen, mein Sohn. Ruh dich aus." wies er mich an. Ich erhob mich und ging dann langsam zum See. Hin und wieder hörte ich aufmunternde Worte der anderen Stammesleute, doch meine Laune hebte das nicht wirklich. Am See legte ich meine Rüstung ab und watete nur mit der Leinenhose bekleidet in das eisige Gebirgswasser.

// Ich weiß es nicht mehr :'D Ohne wäre ja eigentlich realistischer, nur müssten die dann jedes Mal wieder Klamotten einsammeln, wenn die sich verwandeln xD

Takkar
Ohne groß zu zögern legte ich meine Rüstung ab und zog das Hemd darunter aus. Dann zog ich die Rüstung wieder an. "Hier. Ist zwar nicht viel, sollte aber etwas wärmen." meinte ich und hielt ihr das dicke Leinenhemd hin. Ein schwaches Lächeln umspielte meine Lippen dabei.

Raik
Das Wasser war so kalt, dass ein Prickeln durch meinen kompletten Körper lief. Der Fellstreifen auf meinem Rücken stellte sich auf. Je weiter ich in den See watete, desto roter wurde das Wasser um mich herum. Mein Blut, Blut meiner Stammeskrieger und Blut meiner Feinde. Jetzt für immer ein Teil dieses friedlichen Bergsees. Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ mich nachdenklich werden, doch ich konnte nichts entdecken. Wenn ich mich jedoch nicht irrte, lag ganz leicht Shilohs Duft in der Luft. Das tat ich jedoch als Irrglauben ab. Als ob sie jetzt hier war. Leicht schüttelte ich den Kopf, als wollte ich den Gedanken wie eine lästige Fliege vertreiben, bevor ich begann, mit dem kalten Wasser meine Haut zu reinigen. Ich hätte mich auch einfach komplett ins Wasser legen können, doch der Raubkatze in mir widerstrebte es, mit dem Kopf unterzutauchen, weshalb ich lediglich die schwarzen Haare ins Wasser hielt und ordentlich auswusch.