Raik
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie sie sich ruckartig aufsetzte und drehte den Kopf zu ihr rüber. "Was ist daran so seltsam?" fragte ich nachdenklich und schob einen Arm unter meinen Kopf, damit ich angenehmer zu ihr sehen konnte.

Raik
Ich sah sie skeptisch an. "Dann solltest du ein ernstes Wörtchen mit Texel reden." murmelte ich dann und sah zur Zeltdecke. Irgendwas stimmte da doch nicht. Ich lauschte in die Nacht. Es war seltsam ruhig, als würde etwas im Argen liegen. Langsam richtete ich mich wieder auf und griff meine Kleidung. "Irgendwas stimmt hier nicht..." stellte ich fest und warf mir die Brustplatte über.

Raik
Im Aufstehen gürtete er sein Schwert. "Es ist zu still. Normalerweise hat die Nacht Geräusche, vor allem hier in den Bergen, doch man hört einfach nichts. Entweder lauert uns wer auf oder eine Horde Nagra ist in der Nähe. Beides nichts, was man gerne erlebt." murmelte Raik und trat aus dem Zelt. Dicker Nebel bedeckte den Boden und Raik verwandelte seine Augen, um besser sehen zu können. Auf den Berghängen entdeckte er, verborgen zwischen Steinen und Geröll und nur für jemanden zu sehen, der weiß dass sie da sind, seine Männer. Sie wirkten ebenfalls angespannt. "Shiloh, weck deine Leute. Wir müssen uns bereit halten." wies er sie an und ging zum nächsten Feuer, wo er die Männer weckte und anwies so leise wie möglich alle zu wecken.

//Angriff der Massai oder doch lieber die Nagra Herde? ^^

//Alles klar :) Aber Raik ist an sich ja gar nicht sauer auf sie. Er versucht, sie einfach nicht weiter zu bedrängen was seine Liebe zu ihr betrifft ^^

Raik
Die Männer bezogen Posten und bildeten einen lockeren Ring um das Lager. Raik stand an der Seite, die zum See hin zeigte und zog langsam sein Schwert. Das Kratzen von Stahl auf Leder ertönte in der Stille. Ein leises Grunzen war die Antwort, dicht gefolgt vom aggressiven Quieken eines riesigen Schweins, welches auch prompt aus dem Nebel auftauchte. "Nagras!" rief einer der Männer und das Wort echote durch die Reihen. Sofort verschob sich der Ring um das Lager zur Seite der angreifenden Schweine. Um Raik herum nahmen die Männer ihre Tiergestalten an. Doch das würde die aggressiven Tiere kaum aufhalten. Es mussten an die 20 Tiere sein. Einerseits perfekt, so konnten sie ohne große Aufwände das Lager einige Tage ernähren, doch erstmal mussten sie die Tiere besiegen. Und es war kein leichtes Unterfangen. Raik brüllte Befehle. Immer zwei oder drei Raubtiere sollten sich einem Nagra stellen.

//Okay, aber wie verklickern wir Raik das? Also ich mein er könnte besoffen in ihre Arme taumeln und einfach Übersprungshandlungsmäßig reagieren... ^^ Aber dann muss das Fest direkt nach deren Sieg über die Nagras sein :D

Raik
Shilohs Leute schlugen wunderbare Breschen in die Reihen der Schweine. Diese Breschen nutzten Bären, Tiger und andere Raubtiere, um die entblößten Kehlen der Wildschweine zu attackieren. Auch Raik stürzte sich ins Getümmel. Er sprintete los, auf ein Nagra zu. Dann sprang er, kam mit einem Krachen als Tiger wieder auf und ließ ein markerschütterndes Brüllen hören. Gerade hatte ein weißes Tier - er konnte in dem Moment nicht erkennen, dass es Shiloh war - eines der Nagras ganz schön in Bedrängnis gebracht und der schwarze Säbelzahn nutzte das Überraschungsmoment um das Tier niederzureißen und ihm die rasiermesserscharfen Fangzähne in die Schulter zu rammen. Mit seinem Körpergewicht rang er es zu Boden, doch zum tödlichen Schlag konnte er nicht ausholen. So würde er das Tier nur wieder verlieren. Also hoffte er, dass das weiße Tier noch nicht weitergelaufen war. Ein wenig Hilfe konnte nämlich nicht schaden.

//Das würde ich doch nie tun :D

Raik
Als das Nagra aufhörte zu zappeln, zog Raik die Fangzähne aus dem Fleisch des Tieres. Den Blick des Wolfshybriden erwiderte er. Es war also Shiloh. Nun gut. Er nickte ihr kurz zu, wobei das Blut von seinen Zähnen tropfte und wandte sich dann um, um Ragnar zu helfen, der in einer kleineren Gruppe von Nagras in Bedrängnis geriet. Ein weiteres Brüllen ließ ihn kurz aufsehen. Ein stattlicher Säbelzahntiger mischte sich in den Kampf ein. Graue Strähnen ließen ihn alt wirken. Es war sein Vater! Angespornt ohne Ende warf Raik sich in die Schlacht. Sein Vater hatte lange nicht mehr gekämpft und dass er es jetzt tat, wirkte wie ein Motivationsschub auf die Anurai. Auch Ragnar jaulte begeistert und gemeinsam halfen sie ihrem Vater bei einem der letzten Nagra.

Raik
Als die letzten Widerstände verblassten, kehrte Raik mit siegessicheren Schritten ins Lager zurück. Das Lächeln umspielte bereits seine Säbelzahnlippen, während er zu den Zelten zurückkehrte und im Gehen seine Menschengestalt annahm. Sein Vater war bereits zurückverwandelt und stand mit einigen Kriegern am Eingang zum Lager. "Sucht die Tiere zusammen. Nehmt sie aus und lagert sie gut, wir können das Fleisch gut gebrauchen!" befahl er, bevor er sich Raik zuwandte. "Was meinst du, Schattentänzer, sollen wir ein kleines Fest ausrichten?" Raiks Blick wanderte durch die Reihen der Krieger, Anurai und Massai. Dann nickte er. "Ich denke, das ist längst überfällig. Morgen früh sollte es losgehen. Zur Feier der Vereinigung der Stämme." Sein Vater nickte. "Sag deiner Mutter Bescheid, sie soll genug Kräutersud bereit halten. Für den Fall der Fälle." Raik nickte und wandte sich an die Krieger. Seine Rüstung lag noch irgendwo auf dem Schlachtfeld, dort wo er sich verwandelt hatte. So stand er mit nackter Brust vor seinen Leuten. "Bezieht heute Nacht eure Posten. Bleibt wachsam. Morgen machen sich eure Dienste bezahlt." sagte er zu ihnen, bevor er auf das Schlachtfeld zurückkehrte um seine Sachen zu finden. Dabei sah er sich nach Shiloh um. Ihr ging es doch gut, oder?

Raik
Er fand sie nicht. Das schien zu heißen, dass es ihr gut ging, was ihn freute, auch wenn er es ungerne zugab. Als er sich wieder einigermaßen bekleidet hatte, begab er sich zu den Männern, die die Nagras ausnahmen. Meena hüpfte fröhlich zwischen ihnen umher und sammelte die wertvollen Innereien in einem Tongefäß. Raik schnappte sie und warf sie sich über die Schulter, wobei die Schale klappernd zu Boden fiel. Doch in der allgemeinen Euphorie der Jagd und des Kampfes störte das niemanden. "Meena, kannst du für mich nach Shiloh sehen?" fragte er das quirlige Mädchen. "Es ist wichtig. Und ich hab dich nicht geschickt." Meena nickte mit wichtiger Miene und wuselte davon. Raik schüttelte grinsend den Kopf, während er ihr nach sah. So ein kleiner Wirbelwind.

Meena
Sie fand Shiloh recht schnell. "Shilooooh!" rief sie und sprintete auf die Wolfshirschdame zu. "Shilohhh! Raik hat mich nicht geschickt um zu sehen wie es dir geht. Also, ist bei dir alles gut?" Erst dann fiel ihr auf, dass Shiloh so ja gar nicht antworten konnte. "Einmal nicken für nein, zweimal für ja!"