Meena
Ich legte den Kopf schief und fasste mit der Hand an mein Kinn. "Ich glaube sie ist bei Astrid und ihrem Mann untergebracht." Vermutete ich dann

Meena
Meine Augen wurden groß, als Shiloh mir das Geheimnis verriet. Dann nickte ich eifrig. "Gehst du dann zu Raik?" fragte ich weiter. Immerhin müsste ich Mutter ja noch Bescheid geben.

Meena
Ich sah sie ein wenig fragend an, entschied aber, dass es besser war, die Klappe zu halten. Nachdenklich tapste ich ihr also nach zurück zu Lager. Dort angekommen ließ ich ihre Hand los. "Ich geh dann mal eben Bescheid sagen!" Wie ein Wirbelwind verschwand ich zwischen den Zelten um meiner Mutter Bescheid zu geben.

Raik
Ich spürte es förmlich, als Shiloh unweit von unserer Gruppe vorbeiging und sich zu den anderen gesellte. Kurz folgte mein Blick ihr, dann sah ich wieder zu meinen Leuten. Ich war kurz versucht, zu ihr zu gehen, doch das Gefühl vertrieb ich. Wenn sie reden wollte, würde sie sich schon bemerkbar machen. Ein herzhafter Geruch zog durch das Lager, gefolgt von Rufen, dass das Essen nun fertig war. Ich erhob mich und klopfte Björn auf die Schultern ."Lasst uns was zu Essen organisieren." meinte ich locker und lächelte schwach.

Raik
An den Kochfeuern hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet, in die wir uns einreihten. In Schalen aus Horn und Holz reichten die beiden Köche Eintopf, einmal mit Fleisch und einmal ohne, je nachdem was man lieber aß. Als wir alle was hatten, kehrten wir zum Feuer zurück und Horik kramte einen Laib Brot aus den Tiefen seines Beutels hervor. Diesen brach er in mehrere Teile und reichte jedem am Feuer etwas. "Auf die Ahnen." sagte Björn und begann direkt, den heißen Eintopf zu verschlingen. Mein Blick wanderte hinauf zu den nördlichen Bergen, wo bunte Lichter die Gipfel umhüllten. "Mögen sie uns schützen und in unseren Entscheidungen leiten." setzte ich leise hinzu und blickte noch einen weiteren Moment hinauf, wobei ich meinte, in den Lichtern die Gestalt eines Säbelzahntigers zu erkennen. Dann widmete ich mich meinem Essen.

Raik
Ich sah kurz auf, als Shiloh mit ihren Leuten kam und nickte ihr kurz zu. "Hey." grüßte ich mit einem höflichen, aber doch distanzierten Lächeln. Wie es sich für einen zukünftigen Häuptling und Hauptmann der Krieger halt gehörte. Dann aß ich weiter meine Suppe und blickte grinsend auf, als ich hörte, dass Björn eine alte Geschichte erzählte. "... und dann packte Raik den Eber bei den Hauern und rief 'Wenn du ihn willst, dann musst du erst an mir vorbei!'. Und das war nicht einfach so ein Eber, das war ein Nagra." So nannte man bei uns die außergewöhnlich großen Wildschweine, die gelegentlich in die Täler kamen und sonst nur hoch in den Bergen lebten. Es waren überaus gefährliche Tiere, die man nur mit einer großen Gruppe an Jägern jagen sollte. "Ich zog mich an dem Felsen hoch, noch immer sichtlich irritiert und mit vier geprellten Rippen und sah nur, wie Raik, damals noch halb so breit wie jetzt, das Vieh tatsächlich versuchte, zu Boden zu ringen. Und es gelang ihm. Ich hab noch nie so nen zarten Braten gegessen, wie an dem Abend, nachdem wir das Vieh zurück ins Lager geschleppt haben." Ich grinste leicht und schüttelte den Kopf, vobei sich meine dunklen Haare etwas lösten und in Strähnen vors Gesicht fielen. "Björn, das war niemals ein Nagra. Das war einfach nur ein Eber. Ich versteh immer noch nicht, wie der dich so gegen den Felsen hat schleudern können." Björn setzte zu einer Entgegnung an, holte Luft, ließ es dann aber doch sein und grinste nur breit.

Raik
Kurz unterdrückte ich ein genervtes Augendrehen, atmete schwer aus und erhob mich dann von dem Felsen. Die nun leere Schale stellte ich auf den Boden, bevor ich aus dem Kreis der Krieger heraustrat und langsam in Richtung des Sees davon ging. Shiloh würde mir schon folgen. Ich fragte mich allerdings, was genau sie von mir wollte. Ein Versöhnungsgespräch? Weitere Vorgehensweisen? Wollte sie unsere Sicherheitsmaßnahmen erfahren? Am Ufer des Sees drehte ich mich zu ihr, die Arme vor der Brust verschränkt. Meine Haare hingen noch immer in Strähnen am Gesicht entlang herab und ich strich sie mit einer beiläufigen Bewegung wieder nach hinten. "Was gibt's?"

Raik
"Dass ich dir helfe, war meine Entscheidung, also hab ich mit den Konsequenzen zu leben." murmelte ich leise und versuchte, die unliebsamen Bilder der weinenden Clansfrauen zu verdrängen, die vor meinem inneren Auge auftauchten. Als sie den auffälligen Krieger ansprach, hoben sich meine Augenbrauen. "Wer?" Dieser Krieger war möglicherweise eine Gefahr für meinen Clan und ich würde im Ernstfall nicht zögern, gegen ihn vorzugehen, sollte sich der Verdacht verhärten.