Khyra
Sie beobachtete ihren Bruder und öffnete den Mund, um ihn scharf zurecht zu weisen, als er ihr bedeutete still zu sein, schwieg dann jedoch und sah zu, wie er aufstand und langsam durch das Zimmer ging. Ihr Blick wurde ein wenig weicher und stattdessen durch ein Stirnrunzeln ersetzt. Sie sah die Vir, die er leicht an die Oberfläche holte und spannte unwillkürlich die Arme an, die immernoch auf der Tischplatte lagen. Doch nichts weiter geschah. Als Raschin sich wieder setzte, nickte sie leicht.
"Du hast nach dem Blutjungen gesucht." Es war eine Feststellung, keine Frage. Das dieser nicht anwesend war, war äußerst beruhigend. Ihre Gespräch war viel zu wichtig, als das sie es in die Welt hinaus posaunen sollten.
"Sobald sie sich wieder zeigt, versuchen wir es nocheinmal. Diesmal ohne ein Verhör, sondern schnell und sauber. Und ohne sie unnötig zu begrabschen." Ihre Stimme wurde bei den letzten Worten wieder scharf. Da sie selbst eine Frau war, hieß sie das in keinster Weise gut, doch sie räusperte sich. Es gab wichtigeres zu besprechen.
"Bis es soweit ist, sollte es je so weit kommen, müssen wir den Lehrling auftreiben. Du weißt wie sie aussieht. Wir sammeln Informationen. Wenn wir Blint unter unserer Kontrolle haben, könnten wir ihn sogar gegen Mhysa einsetzen."

Nalanya
Sie bemerkte den Zweifel im Blick des Magiers, der eigentlich nur ihre eigenen wiederspiegelte und seufzte leise.
"Ich weiß, das ist bei weitem nicht herauragend. Aber es ist die einzige Idee, die ich habe. Freiwillig werden sie uns das Schwert nicht geben. Niemals." So ein mächtiges Artefakt aus den Händne zu geben war sogar für sie absolut irrsinnig.
Bei seiner Frage betrachtete die junge Frau kurz die Dunkelheit vor dem Fenster. Nach kurzem Zögern antwortete sie.
"Jetzt. Wir könnten ungestört gehen. Ich kenne Logan nicht so gut wie du, aber ich glaube nicht dass er unseren selbsmörderischen Plan irgendwie gutheißen würde. Er schläft, also kann er uns nicht aufhalten."

Raschin
Widerwillig nickte er leicht. Ihm tat nichts leid, was er dieser Hure angetan hatte, außer dass es so viel Zeit beansprucht hatte. Beim nächsten Mal würde sie noch nicht einmal die Zeit zum blinzeln haben, beschloss er grimmig.
"Das wäre wohl das beste. Wenn dieser Nachtengel", ein Schauder lief ihm über den Rücken.," über sie wacht und wieder kommt, ist es mir lieber, wenn Blint sich damit abschlagen muss. " Auf keinem Fall wollte er diesem Dämon nocheinmal begegnen. Niemals. Im Gegensatz zu diesem Etwas sah ein Ferali geradezu putzig aus. Raschin beschrieb Leaf Khyra so genau wie er sich erinnern konnte. Durch jahrelange Übung konnte er sich an viele kleine Details erinnern, was ihm oft zugute kam.

Khyra
Sie erwiderte seinen Blick erst misstrauisch, dann ernst.
"Gut." sagte sie, und hörte dann zu, wie er den Lehrling beschrieb. In ihrem Kopf formte sich ein ungefähres Blid, doch sie war sich nicht sicher, ob sie das Mädchen auf der Straße wieder erkennen würde. Aber Raschin war ja auch noch da, also sollte das kein Problem werden.
"Dann müssen wir sie nur noch finden." sprach sie schließlich die eigentliche Schwierigkeit aus und gestattete sich ein leichtes Seufzen. "Irgendwelche Ideen wie wir das anstellen sollen?"

Nalanya
Sie blinzelte ihn zweimal an. Stimmt, sie hatte völlig vergessen, das Logan nicht mehr hier war. Da nickte sie bestimmt.
"Ja du hast Recht. Auch die Diener schlafen, also können sie nicht viel erzählen." stimmte sie dann zu und beboachtetet, wie er das Buch wegstellte und einen kurzen text verfasste. Sehr vernünftig. Dann erhob auch sie sich.
"Ja sollten wir. Decken brauchen wir auch." Dann begannen sie mit dem Packen. Nalanya suchte einfach ihre beiden Wechselroben zusammen, wickelte sie zusammen mit einigen anderen Gegenständen in die Decke ein und legte sich einen Umhang um, bevor sie mit dem Magier zusammen unten in der Küche Proviant zusammen suchten. Auch die Pferde waren schnell reisefertig, das Gepäck in den Satteltaschen verstaut. Nocheinmal blickte sie über das Anwesen, bevor sie sich in den Sattel schwang und zu Ethan sah.
"Bereit? fragte sie und atmete tief die kühle Nachtluft ein.

Raschin
Nachdenklich runzelte er die Stirn. "Wir müssen wohl davon ausgehen, dass Mhysa weiß bzw. Vermutet, dass ich ihre Gedanken durchforsten konnte", begann Raschin überlegend," und Durzo Blint so schnell wie möglich verständigt, wenn sie es nicht schon getan hat. Natürlich wäre es auch möglich, dass dies nicht der Fall ist, aber Mhysa scheint klug und belesen genug zu sein, um ihre Schlüsse zu ziehen.
Blint wird dann Vorkehrungen treffen, schätze ich. Es besteht auch die Gefahr, dass er versuchen wird uns auszuschalten.
Ich schätze mal, Leaf wird versteckt auf unbekannte Zeit. Ich würde ihren Namen, ihr Aussehen und ihren Aufenthaltsort drastisch verändern. Oder sie fern von Menschen halten. Letzteres ist schwierig, wenn das Mädchen lernen soll, zu morden und das an richtigen Opfern, nicht nur an Puppen.
Also können wir uns erst einmal für die 1. Möglichkeit vorbereiten. Wo wäre also der beste Ort, um sie zu verstecken?"
Laut überlegen half ihm manchmal, die Dinge besser zu verstehen und zu schlussfolgern. Besonders in so einer Situation, wo unzählige Faktoren aufeinander trafen, verlor Raschin schnell den Überblick.

Khyra
Die junge Frau nickte mit ernstem Gesichtsausdruck, während ihr Bruder sprach.
"Ja, das glaube ich auch. Sie scheint eine Frau zu sein, die über beachtliche Intelligenz verfügt." Außerdem war Raschin nicht sonderlich subtil gewesen, während er sie verhört hatte. Kein Wunder, denn eigentlich sollte die Herrin der Wonnen jetzt tot sein. Nur war sie es eben nicht.
"Ich bin mir sicher das er versucht, das Mädchen zu verstecken." bestätigte sie. "Aber nicht im Labyrinth. Dafür gibt es hier zu viele Augen und ohren. Aus der Stadt schaffen könnte er sie, aber das ist unwahrscheinlich, dann ist sie zu weit ab vom Schuss. Bleibt nur noch das Ostufer." überlegte sie laut.

Nalanya
Sie seufzte, nickte dann aber bestimmt. Dannn stupste sie das Pferd auf dem sie saß an und folgte dem jungen Magier draußen, hinunter von dem anwesen der Gyres.
Das leise Hufklappern war eine Weile lang das einzige, was zu hören war, denn es herrschte schweigen. Nalanya hing ihren Gedanken nach, tief mit dem was kommen würde beschäftigt.