Ethan
,,Irgendeinen Weg gibt es immer" widersprach er, auch wenn ihre Bedenken natürlich durchaus begründet war. Ein Magier könnte vermutlich durchaus in der Lage sein einen niederen Vürdmeister zu besiegen... doch es gab so viele von ihnen. Und dann müsste man auch erst einmal die Magier finden, die einem helfen würden.
Kurz erwog er, ihre Frage einfach zu übergehen, da der Gedanke nun wirklich nicht weiter helfen würde. Aber dann entschied er sich anders. ,,Es gibt in der Geschichte durchaus mächtige, magische Artefakte, mit denen man die Vir besiegen kann. Hast du jemals von Iures und Curoch gehört, der Stab und das Schwert, die von Ezra und Jorsin erschaffen worden sind? Wie auch immer, wenn jemand in der Lage ist, die Vürdmeister zu besiegen, dann der, der über einen der Gegenstände verfügt." erklärte er. Er hatte diese Geschichte stets gemocht, und bei den Schöpfern war das ganze auch ziemlich bekannt. ,,Jedoch... naja, keiner weiß, wo Iures oder Curcoh sein könnten" endete er schließlich. Genau deshalb war die Idee auch nicht wirklich als solche zu bezeichnen. Es war unmöglich.

Kohaku
Er war wirklich verdammt müde, sodass er ausnahmsweise Mal den Blick nur starr auf den Boden gerichtet hatte, statt wie sonst seine Umgebung zu beobachten. Es wurde ihm jedoch zum Glück nicht zum Verhängnis. Solange er nicht auf einem Auftrag war, war es ohnehin ziemlich unwahrscheinlich, dass etwas passierte, auf das er reagieren musste. Erst als er an dem kleinen haus ankam, hob er den Blick und trat ein. Die wenigen die da waren schliefen bereits, oder noch immer, sodass er leise an ihnen vorbei zu seiner Tür trat und diese öffnete. Einen Moment hielt er verdutzt Inne. Sollte sie nicht abgesperrt sein? Er blickte vorsichtig in sein Zimmer und entdeckte Khyra. Mit einem kopfschütteln und einem kleinen Lächeln schloss er die Tür hinter sich wieder ab. In aller Ruhe entledigte er sich seines Waffengurtes und seines Wams, bevor er sich neben sie aufs Bett legte. ,,Hey" begrüßte er sie leise und gab ihr einen sanften Kuss, ehe er sie musterte. ,,Wie lief es?"

Lyvianne
Erst nach einer ganzen Weile bemerkte sie, dass jemand in dem Haus war. Wie schon zuvor schreckte sie aus dem Schlaf und ihre Hand fuhr zu dem vergifteten Dolch. Beim Angriff des Ursuuls hatte er ihr zwar nicht viel gebracht, aber sie hatte ihn hier dennoch zur Sicherheit unter ihr Kopfkissen getan. Vage nahm sie die Gestalt Durzos in dem anderen Zimmer war, welches wohl Leaf gehörte. Sie konzentrierte ihre müden Sinne ein wenig und bekam die letzten Worte Durzos mit. Er überraschte sie immer wieder mit seiner Klugheit, die vermutlich sogar ihre eigene noch übertraf. Im Liegen, die Hand noch immer unter dem Kissen, blickte sie durch die Tür zu dem Blutjungen.

Ethan
,,Ja, so ungefähr" stimmte er ihr schief lächelnd zu. ,,Wie gesagt, ne ziemlich doofe Idee... ich wüsste ja nicht einmal, wo man anfangen sollte zu suchen, geschweige denn, wie man die beiden Sachen dann benutzen könnte" sagte er und blickte sich kurz um. ,,Gehen wir wieder hoch?" In der Küche war es doch recht kühl, da das Feuer aus war.

Kohaku
Bereits als Khyra bei seinem eintreten so den Kopf hob ahnte er, dass etwas nicht stimmte.
Als sie sich an ihn drängte, legte er ohne zu zögern seine Arme um sie und hielt sie fest. ,,Was ist denn passiert?" fragte er leise und mit einem ziemlich schlechten Gefühl. Er hatte Khyra nach einem Auftrag noch nie so fertig gesehen, außer vielleicht gestern, als sie ihn fast getötet hätte... aber es musste wohl etwas schrecklich schief gelaufen sein, wenn sie so am Boden war. Sanft und beruhigend strich er ihr über den Rücken und sah sie abwartend an.

Lyvianne
Auch wenn sie mit ihm reden wollte, darüber, wie sie jetzt weiter machen sollte, schwieg sie. Das hatte auch noch bis morgen Zeit, und wenn er beschäftigt war, so wirkte es zumindest, wollte sie ihn nicht stören. Erst dann wurde ihr bewusst, dass sie in dem einzigen Bett in dem Zimmer lag.
Ein wenig zögernd sah sie zu Durzo. "wenn du schlafen willst, dann lass dich von mir nicht stören" sagte sie leise. Woher nahm sie gerade den Mut, die Verwegenheit, ihm anzubieten, dass er neben ihr in dem Bett schlafen konnte? Das schlimmste war, dass er verstehen würde was sie meinte, auch wenn sie es nicht direkt gesagt hatte. Er verstand immer was sie meinte. Und hoffentlich würde er auch verstehen, dass es diesmal kein Versuch war, ihn in ihre Nähe zu kriegen.
Sie waren beide verdammt noch mal erwachsen und es war nichts dabei, so lange wie sie sich schon kannten. Sie würde es sogar wagen, Durzo als ihren besten Freund zu bezeichnen. So wie sie müde war, musste auch er erschöpft sein. Schlussendlich war und blieb er nur ein Mensch. Sie wollte nicht, dass er ihretwegen gar auf dem Boden schlafen musste, wenn er genauso gut einfach neben ihr auf seinem eigenen Bett schlafen konnte. Wie gesagt.... Da war ja nichts dabei. Zudem verbrauchte sie beim schlafen nie viel Platz, egal wie groß das Bett war, was wohl einfach ein Überbleibsel aus ihrer Kindheit war. Stumm sah sie den Blutjungen an, während ihr all diese Gedanken durch den Kopf fingen und sie war zu müde zu versuchen, auch nur einen davon wirklich zu verbergen. Es würde eh nichts bringen. Er kannte sie zu gut, als dass sie etwas vor ihm verbergen konnte, vor allem wenn sie es erst gar nicht wollte. In diesem Fall jedoch war es durchaus von Vorteil. Sie wollte ihn gewiss auch nicht verführen. Nie wieder würde sie das bei einem Mann machen. Automatisch wanderten ihre Gedanken zu dem nachmittag heute, und ein kleiner Schauer überlief sie. Nie, nie wieder würde jemand sie gegen ihren Willen anfassen. Auch wenn sie sich das bereits einmal vorgenommen hatte....

Lyvianne
,,Ich mein ja nur, wenn du heute Nacht noch schlafen willst" murmelte sie leise, ehe ihr bereits wieder die Augen zu fielen. Das Kratzen der Feder war ihr ein sehr vertrautes Geräusch, auch wenn meistens sie es war, die etwas schrieb. Dennoch beruhigte es sie ziemlich und begleitete sie in den Schlaf. Immerhin musste Durzo sie jetzt nicht extra wecken, wenn er in seinem Bett schlafen wollte.

Ethan
Er folgte ihr, war jedoch ein wenig überrascht, als sie den Weg zur Bibliothek einschlug und ihn so selbstverständlich mit zog. Er wehrte sich jedoch nicht, sondern lächelte amüsiert. Er war wirklich froh, dass sie sich so gut erholte. ,,Wir haben ja anscheinend nichts besseres zu tun, mitten in der Nacht" stellte er leise lachend fest.

Kohaku
Fast hätte er gefragt, ob das denn wirklich so schlimm war, aber er wäre nicht er selbst, wenn er nicht zumindest einen Moment über ihre Worte nachdachte. Alles an Khyra sprach dafür, dass es ziemlich schwerwiegend war und langsam dämmerte ihm auch warum. Wenn man eine Auftrag nicht erfolgreich ausführte, musste man Konsequenzen tragen. Und wenn der Auftraggeber der Gottkönig war, war diese Konsequenz wohl meist der Tod. ,,Aber... ihr habt doch einen Plan, oder?" fragte er leise und drückte sie unwillkürlich näher an sich. Er wollte sie beschützen, aber wie sollte er sie denn vor dem Zorn eines Ursuul, eines Gottkönigs schützen?