Leaf
Sie rutschte schnell von ihrem Stuhl und zupfte ihre Kleidung zurecht, dann nickte sie eifrig.
"Ja bin ich."
Sie folgte ihm zur Tür und drehte sich nocheinmal zu Mhysa um, lächelte sie an und winkte kurz. Ihre Aufregung wurde noch größer als sie das sichere Haus verließen und sie wandte den Blick kein einziges mal mehr vom dem Rücken des Blutjungen ab, so als könne er jeden Moment verschwinden. Draußen sah sie zu ihm hoch und wusste nicht ganz, ob sie sich bedanken sollte, das er sie doch mitnahm.

Leaf
Die Nachtluft war kühl, aber vor allem roch sie sauber, eine ziemliche Seltenheit im Labyrinth. Das Mädchen genoss es aus tiefsten Zügen, mit dem Blutjungen über die Dächer und durch die engen Gassen zu huschen. Genau das war es, wofür sie so lange geübt hatte, ungesehen und frei sich bewegen zu können.
Als sie das Anwesen der Kariwans erreichten, hielt sie sich eher im Hintergrund und beobachtete, wie Durzo der Magd den Brief mitgab. Das hätte auch sie sein können, wurde ihr klar, hätte sie sich damals anders entschieden. Diese Erkenntnis beschäftigte sie, bis sie die Mauer erreichten. Sie blickte daran hoch und sammelte ihre Konzentration, bevor sie nickte.
Sie nahm Anlauf, setzte mit Schwung einen Fuß in in die Hände des Blutjungen und drückte sich ab. Blint gab ihr zusätzlich so viel Schwung, das ihr beinahe ein erschrockenes 'Huhh!' Entfuhr, als sie in die Luft schoss. Sie erwischte die Kante der Mauer und schwang sich hinauf, sodass sie in der Hocke landete. Dann blickte sie hinunter.

Ahren
Nachdem er die Blutjungenrobe in seinem Haus im Labyrinth abgelegt hatte, war er zu dem Anwesen seiner Familie zurückgekehrt und war unbemerkt durch das Fenster in sein Zimmer geschlüpft.
Der Unterschied der Ausstattung war immer wieder auffallend. Im Labyrinth hatte er nur ein einfaches Bett, nichts weiter in dem Zimmer und hier schlief er in einem großen, gut gepolsterten Bett, das Schlafzimmer war mit Schrank und Dekoration ausgestattet, die jedoch möglichst klein und wenig gehalten wurde. Lieber wäre es ihm gewesen, er hätte gar keine, aber die Dienstboten würden sich darüber wundern und würden einfach neue Sachen hinstellen.
Schnell machte er sich bettfertig und legte sich ins Bett. Nach kurzer Zeit fiel er in einen nicht sehr tiefen Schlaf und nach gefühlt ebenso kurzer Zeit wachte Ahren von einem Klopfen wieder auf. Augenblicklich war er wieder hellwach, stand auf und zog sich etwas über seinen nackten Oberkörper. Die Narben musste nicht jeder sehen.
"Herein", rief der Blutjunge und eine Magd trat herein. Ihr von einer Kerze erhelltes Gesicht war verängstigt, fast schon gehetzt. "Ein Brief für Euch, Mylord", erklärte sie und reichte ihm diesen. "Danke. Ist irgendetwas?", fragte Ahren, aber die Magd senkte nur den Kopf und antwortete:"Nein, Herr. Der Brief erforderte nur äußerste Dringlichkeit."
Ahren zog die Augenbrauen leicht hoch und entließ die Magd. Nachdem die Magd die Tür geschlossen hatte, entzündete der junge Mann selbst eine Kerze und öffnete den Brief.
Er las ihn und zog die Augenbrauen nun ganz hoch. Durzo Blint wollte, dass sein Lehrling hier unterkam? Kein Wunder, dass die Magd so verängstigt gewesen war, wenn sie dem Blutjungen begegnet war.
Es musste das Mädchen sein, über dass die Khalidori gesprochen hatte und das dadurch in Gefahr war. Ein schiefes lächeln huschte auf sein Gesicht. Das Schicksal war manchmal wirklich sehr seltsam.
Aber er würde zustimmen. Ahren fühlte sich immer noch schuldig, wegen den Taten der Khalidori und dass sie von dem Mädchen wussten, dass er es nicht verhindern konnte, also wenn er ihr helfen konnte, würde er es tun.
Auch Raen würde keine Probleme machen, der Blutjunge würde sich eine Ausrede einfallen lassen und Raen würde nicht weiter fragen. Sein Bruder fragte nie viel, soweit hatte er Ahren schon durchschaut und das war auch gut so. Sein Bruder sollte nicht unfreiwillig in sein Leben hineingezogen werden, was für ihn nichts wäre.
Er schrieb eine kurze Antwort, in der er zustimmte und diese brachte er einem zuverlässigen Dienstboten, mit dem Auftrag ihn schnellst möglichst Durzo Blint zu bringen.

Leaf
Sie beneidete ihren Meister ein wenig um seine Fähigkeiten, seine Magie so zielgerichtet nutzen zu können und nahm sich unwillkürlich vor, noch härter daran zu trainieren.
Sie folgte ihm lautlos über die Mauer und dann in den Baum hinein. Sie folgte seinem Blick und musterte den Mann durch das Fenster. Sie hatte keine Ahnung wer er war.
Der Weg über das Seil barg keinerlei Herausforderung, und so standen sie beide wenig später im Zimmer.
Der Mann wirkte bei ihrem Anblick ein wenig verwirrt, doch Leaf starrte ihn einfach schweigend an. Blint hatte nicht gesagt, das sie sprechen sollte. Trotzdem wunderte es sie ein wenig. War der Mann gegenüber die Leiche? Und wenn ja, wieso kannte er Blint und warum tötete der Blutjunge ihn nicht einfach?

Leaf
Ungläubig verfolgte sie das Gespräch zwischen den beiden Männern. Wie konnte der König es wagen, Blint derartig zu bedrohen? Das grenzte entweder an blanke Dummheit oder kam einem Selbstmord gleich, und ihre Abneigung gegen den König wuchs noch. Vielleicht sollte der Blutjunge wirklich mal bei ihm vorbei schauen.
Trotzdem stand sie still und schweigend da und rührte keinen Finger , auch wenn ihr die Fragen, die sie ihrem Meister über diese Honda stellen wollte, förmlich auf der Zunge brannten.
Als der General jedoch auf sie deutete und die zweite Drohung an diesem Abend aussprach, bildete sich eine Gänsehaut auf ihrem Rücken. Unwillkürlich sah sie zu Blint auf und folgte dann seinem Befehl sofort. Sie trat vor, dass sie neben dem Blutjungen stand und blickte den General an.
"Leben ist leer. Wenn wir ein Leben nehmen, nehmen wir nichts von wert." Zitierte sie ohne zu blinzeln. Die Anspannung im Raum war beinahe greifbar, und sie fragte sich, wie Blint wohl weiter verfahren wollte.

Nalanya
Sie erwiderte sein Lächeln, fuhr sich aber mit dem Händen übers Gesicht. Darauf folgte ein leichtes Schulterzucken.
"Ich weiß es nicht." Sagte sie ehrlich und sah ihn wieder an. "Ich habe das dringende Bedürfnis, etwas zu tun, aber ich weiß nicht was. So wie sich das ganze hier entwickelt, scheint Khalidor eine ernste Bedrohung zu sein." Während sie sprach versuchte sie angestrengt nicht an einen bestimmten Khalidori zu denken.

Leaf
Die Hand ihres Meisters lag warm auf ihrer Schulter, doch sein Griff wat ein wenig zu fest, um beiläufig zu wirken.
'Und bevor ihr sie gegen mich einsetzt, töte ich sie lieber.' Ihre Augen weiteten sich und sie wollte sich undrehen, als sich ein ziehende Schmerz von ihrem Rücken aus ausbreitete, der schnell zu einem heftigen Stechen wurde. Unwillkürlich blickte sie an sich herunter und sah die Klinge aus ihrer Blut ragen. Blut breitete sich auf ihrer Robe aus, es fühlte sich warm an. Sie hob den Kopf wieder , starrte den General nicht wieder entsetzt an als er sie, den Mund leicht geöffnet.
"M-meister..." keuchte sie abgehackt und in ihren Augen flackerte neben Angst und Entsetzen so etwas wie kaputtes Vertrauen auf. Sie wollte sich abermals umdrehen, doch ihr knickten die Beine weg. Noch bevor sie auf dem Boden aufkam, wurde ihr schwarz vor Augen.

Das nächste was sie füllte wat ein weicher Untergrund. Und höllische Kopfschmerzen.
Langsam öffnete sie die Augen und starrte kurz an die Decke, bevor ihre Erinnerung zurück kehrte.
Schlagartig Rang sie nach Luft, ihre Fingern fuhren zu ihrer Brust und tastete die unversehrte Haut dort ab, während sie mit dem Augen nach der Verletzung suchte. Ihre Bewegungen wirkten fahrig und ungenau.
Mit aufgerissenen Augen sah sie sich um bis sie dem Blutjungen entdeckte.
"Ihr habt mich erstochen..." Entfuhr es ihr und sie begann dabei zu stottern. Ihre Stimme klang kratzig und genauso entsetzt und verwirrt, wie sie sich fühlte

Nalanya
Irgendwie freute es sie, das Ethan verstand, wie sie sich fphlteu. Natürlich, es machte die Situation nicht besser, doch geteiltes Leid ist ja bekanntlich halbes leid.
Bei seinem Ausführungen hob sie nachdenklich die Augenbrauen.
"Ich bin mir nicht sicher ob es überhaupt etwas gibt, dss man gegen die Vir einsetzen kann." Gab sie zu bedenken. Dann sah sie ihn fragend an.
"Was ist so lustig?" Er sah aus, als hätte er einen Geistesblitz gehabt.