Nalanya
Sie schüttelte den Kopf, und ein kleines Schmunzeln erschien auf ihren Lippen.
"Nein nein, nicht Naylan." stimmte sie zu. "Nur Nalanya."
Sie bobachtete kurz, wie Logan Ethan aufhalf und zögerte einen Moment. Wenn sie ehrlich war, wollte sie nicht alleine bleiben, aber der Gedanke das Ethan, erschöpft wie er war, auch jetzt keine Ruhe finden würde, war ihr Ungenehm. Sehr sogar.
Inzwischen fühlte sich ganzer Körper bleischwer an.
"Gute Nacht dann.." murmelte sie und sah zu den beiden hoch.

Nalanya
Sie nickte schwach.
"Ja danke. Wenn etwas ist komme ich darauf zurück." antwortete sie leise. Bei Ethan Scherz wurde sie abermals leicht rot und schüttelte so schnell den Kopf, das ihr sofort schwindelig wurde.
"Nein danke, das ist wirklich nicht nötig." lehnte sie hastig ab. Sie hatte, seit sie ein Kind war, wie ein Mann gelebt. Nicht, das sie etwas mit Frauen gehabt hätte, doch ihre Erfahrung in dergleichen betrug null. Ethans Angebot überforderte sie schlichtweg.

Leaf
Sie hörte die leise Stimme ihres Meisters durch die Tür und beeilte sich noch mehr, die schwarz-grau gesprenkelte Kleidung überzustreifen. Sie zog noch alles zu Recht und trat dann hinaus zu dem Blutjungen. Erst jetzt sah sie an sich hinunter und wäre am liebsten zurück in das kleine Zimmer gehuscht.
Die Robe war absolut passgenau geschnitten und lag, wie es üblich war, eng an. So eng, das jede einzelne ihrer Rundungen deutlich zu sehen war. Oh sicher, Mhysa hatte viel Mühe darauf verwand, das sie sich auch in weiblicher Kleidung wohl fühlte, doch das hier war wirklich... eng. Und sie hatte ihre alten Angewohnheiten immer noch nicht zu hunderprozent abgelegt.
Unbewusst verschränkte sie die Arme und sah zu ihrem Meister auf. Sie wusste, dass sie auf dies Thema gar nicht erst zu sprechen kommen durfte.
"Welche Waffen soll ich nehmen?" fragte sie stattdessen. sie konnte den Knoblauch aus dieser Entfernung riechen.

Khyra
Der nächste Morgen weckte sie mit tristem Licht, das durch das kleine Fenster fiel. Ohne sich zu rühren, blieb sie noch einen Moment an Kohakus Seite gedrückt liegen, und dachte über gestern Abend nach. Diese Nacht war die erste gewesen, die zusammen verbracht, aber nicht mit einander geschlafen hatten. Das machte ihr noch mehr angst als der ganze Rest, denn es bedeutete, das etwas ganz gewaltig schief lief.
Schließlich erhob sie sich doch lautlos, zog sich an und stahl sich aus dem Zimmer, so wie sie es meistens tat. Gerade heute wollte sie auf keinen Fall da sein, wenn er aufwachte, wollte sich nicht mit ihm unterhalten müssen.
Es war kühl draußen, und sie zog sich den Umhang enger um die Schultern, bevor sie sich auf den Weg zum Tunier machte.

Ahren
Mit gemischten Gefühlen saß er neben seinem Bruder Raen im Stadion, wo die Todesspiele stattfanden. Einerseits war er gespannt. Das konnte er nicht leugnen, dass die gute Stimmung ansteckte. Andererseits widerte ihn genau das an. Er befand sich bei den Adligen, die alle freudig aufgeregt waren. Sie sahen nicht, dass es auch die Todesspiele sein könnten, die hier abliefen und wahrscheinlich wären sie genauso ausgelassen und fröhlich. Auch sein Bruder gefiel die Veranstaltung, was ihm nur sein Gefühl bestätigte hier vollkommen fehl am Platz zu sein.
Er ärgerte sich über den Khalidori, denn auch er würde sich hier befinden und lieferte Ahren somit keine Ausrede nicht hier zu sein. Natürlich mochte er seinen Bruder und verbrachte gerne Zeit mit ihm, aber hier? Der Blutjunge konnte sich Besseres vorstellen.
Trotz seiner Abneigung unterhielt er sich die Fröhlichkeit spielend als richtiger Adliger mit den anderen.

Freya
Langsam betrat sie den Ort an dem bald das Turnier statt finden würde. Freya war nicht sonderlich begeistert, doch es gehörte zu ihren Pflichten solchen Veranstaltungen bei zu wohnen und Interesse vorzugaukeln. Sie war kein großer Fan von Gewalt, doch diese hier erfüllte zumindest einen Zweck. Das Volk wurde gleichzeitig abgelenkt und bei Laune gehalten.
Freya ließ ruhig ihren Blick über die Massen wandern, die Stimmung war froh, auch wenn sie meinte eine leichte Anspannung zu fühlen. Für einen Moment genoss sie den Anblick fröhlicher Menschen, ehe sie spürte wie die Wachen welche sie begleiteten etwas ungeduldiger wurden. Den Wachen zur liebe ging sie also ruhigen Schrittes weiter und machte sich daran einen Platz zu suchen, von dem aus sie das Spektakel verfolgen konnte. Die Wachen folgten ihr und machten somit ein unauffälliges auftreten, welches Freya definitiv lieber gewesen wäre, unmöglich.
Recht schnell fiel Freya schließlich ein Mann auf, welcher sich einen Platz im vornehmeren Teil gesucht hatte. Er kam Freya nicht bekannt vor, doch sie kannte auch nicht viele Leute, abgesehen von ihrer Familie. Wenn ihn also niemand aufforderte zu gehen würde dies schon rechtens sein. Da niemand irendwelche Anstalten machte ihn fort zu schicken war wohl alles Ok. Der Platz neben dem besagten Herrn war noch frei und so entschloss sie sich kurzer Hand dazu einfach neben diesen Mann ihren Platz zu wählen. Als die Wachen merkten das Freya einen Sitzplatz ansteuerte vergrößerten sie den Abstand zu ihr, was nicht bedeutete das sie weniger Wachsam waren. Eher das gegenteilige war wohl der Fall. Wie auch immer, mit etwas mehr Freiraum fühlte sich Freya schon um einiges wohler, obwohl man ihr das nicht anmerken konnte. In der Öffentlichkeit war sie nunmal sehr kontrolliert.

Leaf
Sie nahm das Waffengehänge entgegen und musterte es einen Moment beinahe ehrfüchtig, bevor sie es umlegte. Es war schwer, saß aber sehr gut, sodass es sie nicht behindern würde. Auch die Maske passte ebenso wie die Kleidung wie angegossen. Sobald sie sie aufgesetzt hatte, war ihre Aufregung auf einen Schlag wieder da. Sie wusste nicht genau, wie viele Menschen da sein würden, doch sie ahnte bereits, das es mehr als nur eine Handvoll waren. Nervös sah sie zu ihrem Meister, während sie ihm zur Tür folgte.
"Was soll ich sagen, wer ich bin?" fragte sie, während sie das sichere Haus verließen. Sie konnte wohl kaum ihren richtigen Namen benutzen.