Lagertha
"Eirik? Schon wieder?" hakte sie nach. Brenna schien diesen Mann anzuziehen wie das Feuer die Motten. "Brenna, bitte, halt dich von ihm fern! Er ist gefährlich und verantwortlich dafür, dass Dutzende unserer Leute verletzt wurden!" erklärte die Kriegerin ihrer Schwester erneut. Dass sie das auch einfach nicht verstand. "Du weißt, ich möchte dich nicht einschränken. Aber dieser Mann ist eine Gefahr für uns alle, für unser ganzes Leben hier. Er ist der Feind und das solltest du langsam verstehen. Wenn du ihn nochmal siehst, musst du das unverzüglich melden. Wir müssen ihn zur Strecke bringen. Mögen die Götter ihn richten.."

Lagertha
"Er hat dir die Heilkräuter besorgt?" hakte sie erneut nach, nun doch eher interessiert. "Wieso das?" Dieser Mann war ihr ein Rätsel. Sie verstand bis heute nicht, was ihn dazu antrieb unermüdlich immer und immer wieder jede noch so kleine Lieferung abzufangen, die sie empfingen oder sandten. "Du standest ihm noch nicht auf dem Schlachtfeld gegenüber, oder?" fragte sie dann etwas leiser nach. Eine Eingebung verriet ihr, dass Brenna Eirik mochte.

Lagertha
Die Frau runzelte die Stirn. Das war nun wirklich ein sehr widersprüchliches Verhalten. "Meinst du, er hat ein Auge auf dich geworfen?" fragte sie dann, leise, aber irgendwie amüsiert. das wäre ja nun wirklich ein lustiger Spielzug der Götter. Auch wenn sie wusste, dass Ragnar das niemals würde gutheißen. Und das Dorf erstrecht nicht. Allerdings wäre es ein schneller Weg, diesen sinnlosen Krieg zu beenden. Siggy lächelte. "Wer hat das nicht bei einer so hübschen Frau wie deiner Schwester?" fragte sie amüsiert aus ihrer Ecke heraus.

Lagertha
Lagertha grinste spitzbübisch. "Männer tun verrückte Dinge, wenn sie eine Frau toll finden. Das wäre meine einzige Erklärung für sein irrationales Handeln. Aber ich bleibe dabei, er ist der Feind." Sie setzte wieder eine ernste Miene auf, musste jedoch wieder lächelnd. Dann sah sie sich im Raum um. Die Verwundeten waren alle versorgt. Nun war nur noch zu hoffen, dass sie alle die Nacht überlebten. Ihr Blick wanderte zur Tür. Eigentlich wollte sie sich nach all dem Elend nur noch in Ragnars Arme kuscheln und schlafen. Doch der Tag war leider noch nicht vorbei. "Komm, wir gehen zu den anderen. Wir müssen besprechen, wie es weiter geht." Ihr Blick wanderte nochmal zu Siggy. "Ich pass hier auf." sagte die ältere Frau und lächelte aufmunternd. Lagertha bedankte sich mit einem Lächeln und stieß die Türen nach draußen auf. Dann steuerte sie auf das Lagerfeuer zu, an dem Ragnar mit Bjorn und seinen wichtigsten Männern saß. "Komm mit." sagte sie zu Brenna. Es ging shcließlich auch um ihre Zukunft.

Lagertha
Am Feuer ließ sie sich neben ihrem Mann auf einer Bank nieder. Dann klopfte sie rechts neben sich, um Brenna zu bedeuten, sich neben sie zu setzen. "... wird uns früher oder später angreifen. Du hast einen neuen Feind geschaffen, Ragnar. Vergiss das nicht." bemerkte Rollo, Ragnars älterer Bruder und ausgezeichneter, wenn auch nicht allzu intelligenter Krieger. Ragnar warf ihm einen schwer deutbaren Blick zu. "Denkst du, das wüsste ich nicht?" kommentierte ihr Mann die Aussage seines Bruders. "Nur haben wir keine Verbündeten. König Horik wird sich unserer kaum annehmen, dafür fürchtet er den Drachensohn zu sehr. Der alte Feigling hält sich schön raus, in der Hoffnung, dass es mein Untergang ist. Und Jarl Borg wird versuchen, ihn für seine Zwecke zu rekrutieren. Wir können nur hoffen, dass Drakonson das Angebot ablehnt." "Was ist mit den Jarls höher im Norden? Wir sind bisher die einzigen, die den Weg in den Westen kennen. Könnten wir uns nicht mit ihnen zusammenschließen, mit Versprechungen auf die Reichtümer Englands?" fragte Lagertha. Ragnar machte ein nachdenkliches Gesicht. "Könnten wir. Aber dann verlieren wir unseren Vorteil im größeren Spiel." Sein Blick zuckte zu Brenna. Lagertha war sich nicht sicher, ob er ihr die Schuld gab oder nicht. Oder er überlegte wieder, sie an irgendeinen alten Sack zu verheiraten. "Bevor du auf dumme Ideen kommst, Ragnar... Brenna wird nicht an einen Fremden verheiratet! Du hast gesehen, wie es dieses Mal ausgegangen ist. So etwas machen wir nicht nochmal mit!" Ragnar schnaubte, sagte jedoch nichts. Bjorn zappelte auf seinem Arm. Der Jarl ließ ihn los und der Junge kletterte auf Lagerthas Schoß, welche beide Arme um ihn legte.

Lagertha
Augenblicklich brach Stille am Lagerfeuer herein. Alle Blicke ruhten auf Brenna. "Eirik Drakonson? Wann und wo?" hakte Ragnar nach einer Weile nach, bevor er einen neuen Scheit ins Feuer warf und Brenna dann mit seinen eisblauen Augen fixierte. "Und warum erfahre ich erst jetzt davon?" Lagertha öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Ragnar fasste sie am Handgelenk. "Deine Schwester kann selber reden, verehrte Ehefrau. Wenn du etwas ergänzen willst, kannst du das gerne im Anschluss tun." Die blonde Kriegerin knirschte mit den Zähnen, doch Ragnar hatte Recht. Sie sollte aufhören, Brenna immer alles abnehmen zu wollen. Das tat beiden wohl auf Dauer nicht gut.

Lagertha
Ragnar schwieg eine Weile, bevor er nickte. "Warum hast du ihn nicht gestellt? Und warum hat er dich verschont?" hakte der Jarl dann nach. Berechtigte Fragen, fand Lagertha. Zumal er die zweite Geschichte über den Banditen ja noch gar nicht kannte. Auch sie sah ihre Schwester an, allerdings weniger erwartungsvoll als die anderen. Sie warf Brenna eher aufmunternde und ermutigende Blicke zu.