Marina
Sie wippte nachdenklich mit den Füßen auf dem Boden herum während sie ihren Blick durch das vertraute Restaurant schweifen ließ. Ein paar Kleinigkeiten hatten sie geändert, ein Bild hing jetzt wo anders. Doch sonst war es wie in ihrer Erinnerung.
Da sie, wenn sie schon mal Gesellschaft hatte, den Abend nicht schweigend verbringen wollte, blickte sie schließlich wieder zu Dimitri. ,,Darf ich dich ein paar Dinge fragen?" erhob sie die Stimme. Sie erkundigte sich liebe mal. Natürlich würde sie jetzt nichts allzu persönliches fragen, sowas mochte sie selber schließlich auch nicht. Aber ein paar Dinge wollte sie dann doch gerne mal wissen, die, wie sie hoffte, harmlos waren.

Marina
"Kann ich sogar sehr gut verstehen "murmelte sie und schmunzelte ein wenig, als man mal seinen Akzent sehr deutlich hörte und dann plötzlich nicht mehr. Er schien wohl etwas abgelenkt gewesen zu sein." Sag einfach, wenn du nicht darüber reden willst. Dann hake ich nicht weiter nach "versicherte sie ihm und begann mit einer, wie sie hoffte, harmlosen Frage." wie hast du herausgefunden, dass du... diese Fähigkeiten besitzt? "

Marina
Ihre harmlos gemeinte Frage schien wohl nicht ganz die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, deshalb fragte sie auch gar nicht erst weiter nach. Auch wenn es sie irgendwie neugierig machte.
,,Ich war ziemlich jung... Sieben, oder acht glaube ich. Ich war schon immer schneller gewesen als andere Kinder, aber in einem normalen Maß. Irgendwann waren meine Reaktionen jedoch so unmenschlich schnell, dass mein Vater unauffällig ein paar Tests machte. Er ließ Sachen fallen zum Beispiel. Ich schaffte es immer sie aufzufangen. Und dann ein paar Wochen später, begann mein Training" erklärte ich. Sonderlich spektakulär war es nicht. Vielleicht wäre es niemals so stark hervor getreten, wenn ich nicht schon von klein auf gerne Sport getrieben hätte.
Ich ließ den Streit zwischen meinen Eltern aus, den ich zufällig damals mitbekommen hatte. Meine Mutter hatte gewollt, dass ich trotz allem normal aufwuchs, als wäre nichts. Sie wollte nicht, dass ich zu einer Maschine der Zerstörung unter der Kontrolle des Militärs wurde. An diese Worte hatte ich immer denken müssen, als ich begann wirklich auf Einsätze zu gehen. Sie hatten mich davon abgehalten zu töten.

Marina
Sie nahm zuerst mal einen Schluck von ihrem Getränk und nickte dann leicht. "Ja, wussten sie. Dadurch, dass es sich so früh gezeigt hat, wusste ich selbst ja gar nicht... was das zu bedeuten hatte" erklärte sie leise.
"Und mein Vater arbeitet bei der Regierung. Von daher wusste er genau, dass es ein Leben voller Verfolgung und Angst für mich sein würde, wenn... Wie auch immer, jedenfalls begann dann mein Training. Die einzige Chance für mich zu überleben war, dass ich ein Teil der regierung wurde "

Marina
"ja, hatte ich wohl "murmelte sie und suchte dann, erneut, nach einem möglichst unverfänglichen Thema. Am besten wäre wohl etwas eher aktuelles, nichts was mit der Vergangenheit zu tun hatte..." was machst du so in deiner Freizeit? Hast du irgendwelche... Hobbys? "fragte sie dann, um einen heiteren Ton bemüht. Sie wollte ihn von den düsteren Gedanken ablenken, denen er wohl wegen ihr nun nach hing.

Marina
,,Also steht dir eher nicht so der Sinn nach Gesellschaft" schlussfolgerte sie. Denn waren wir mal ehrlich,es lag wohl kaum an mangelnder Attraktivität seinerseits, dass er wohl nicht in der Bar war um Frauen aufzureißen. Selbst wenn er es nicht von sich aus versuchte, es gab wohl genug Frauen, die ihn anflirten würden. Vor allem in einer Bar unter Alkoholeinfluss.
Sein mit eingehendes Kommentar quittierte sie mit einem charmanten Lächeln. Also entweder das, er wollte keine Gesellschaft von Frauen oder... nachdenklich legte sie den Kopf schief. Vielleicht war er ja auch schwul. Nicht, dass sie damit ein Problem gehabt hätte, aber es ging sie auch nicht wirklich etwas an.
,,Heißt das, du hast keinen... ich weiß nicht, Ausgleich? Zum Kämpfen und Töten?" erkundigte sie sich.Sie könnte sich das nicht vorstellen. Wenn man einer Arbeit wie der ihren nach ging, brauchte man etwas... wie sollte sie sagen, eine Beschäftigung die beruhigend auf die Seele wirkte, wenn man so wollte