Dmitri
Dem Befehl des Grafen folgend war der junge Mann nach draußen gegangen. Es dauerte nicht lange, bis der erste Hufschlag ihm die Ankunft einer Dame verriet. Gelassen betätigte Dmitri das schwergängige Rad, welches zum Öffnen des schweren Eichentors installiert war. Normalerweise brauchte es zwei Männer für ein solches Tor, doch Dmitri schaffte es gut alleine. Lässig trat er aus dem Torhaus und musterte die Dame, die dort in den Hof geritten kam. "Willkommen auf Schloss Dracula." sagte er und ging auf sie zu. Schritte verrieten ihm, dass die ersten Bediensteten bereits da waren, um das Pferd zu versorgen und ihre Taschen zu nehmen. "Ich bin Dmitri, Eurer Ansprechpartner für die nächsten Tage." stellte er sich der jungen Dame dann vor. Sie wirkte eher bescheiden, aus niedrigeren Kreisen kommend. Der Russe war wirklich gespannt, was für Frauen sonst noch kamen.

Vlad
Der Fürst genoss die Berührungen der beiden Frauen und schloss entspannt die Augen. Hufschlag im Hof verkündete von der Ankunft der ersten Dame. "Sie kommen." murmelte Vlad kaum hörbar. Er hörte Dmitris Stimme, der die junge Frau motiviert wie immer willkommen hieß. Unten im Dorf vernahm der Graf weitere Hufschläge und wenn ihn nicht alles täuschte, rumpelten auch schon einige Kutschen durch den Wald. Bald würden die Feierlichkeiten losgehen und er hätte nur noch bei Tag Zeit für seine Bräute. Umso mehr genoss er es nun, die beiden nochmal für sich zu haben. "Seid nett zu ihnen, ja? Eine von ihnen wird bald eure neue Freundin sein." murmelte er leise.

Vlad
Amalias Worte ließen den Grafen innehalten. Vorher hatten seine Hände sanft über die Arme seiner Frauen gestrichen, doch jetzt lag er dort wie erstarrt. "Ihr mögt glücklich sein, aber ich bin es nicht. Versteht mich nicht falsch, ich liebe euch so sehr wie ein Mann wie ich zu lieben vermag. Doch sehnt es mich nach Abwechslung. Ich möchte das tun, was ich bei euch tat. Ich möchte erobern, ein Herz stehlen. Außerdem, es lohnt sich auch für euch. Eine wird eure neue Freundin. Die anderen sind der Nachtisch." erklärte Vlad leise. Als er daran dachte, wie viele Frauen bald in diesem Schloss waren, begann seine Kehle zu brennen. Langsam nahm er die streichelnde Bewegung wieder auf.

Roxane
"Freut mich sehr, dich kennenzulernen, Katharina." Tatsächlich schien ihr Gegenüber es ihr in keinster Weise übel zu nehmen, dass sie sie gedutzt hatte. Stattdessen wirkte Katharina nun sofort viel lockerer und offener. "Ist das nicht jede Burg?" fragte Rose grinsend, während Caligula begann, den steilen Weg hinauf zum Schloss zu erklimmen. "Immer zu hört man von den Herren auf den Burgen, die sich Frauen schnappen wir sie wollen und keiner unternimmt was dagegen. Schrecklich und barbarisch, wenn du mich fragst. Ich hab deshalb den Adel so gut es geht gemieden. Jetzt allerdings stecken meine Eltern dahinter."

Vlad
Natürlich spürte der Graf, wie unwohl es seinen Liebsten dabei war. Würde ein anderer Mann sie auch nur etwas zu eindringlich ansehen, würde Vlad ihn in tausend Stücke reißen. Doch als er gestorben war, hatte er seinen Sinn für gesunde Maße verloren. Er konnte sich nicht mit zwei Frauen begnügen, nicht nachdem mit Samira bereits eine dritte da gewesen war. "Hab ich euch jemals vernachlässigt? Bin ich euch in all den Jahren auch nur eine Sekunde ein schlechter Mann gewesen?" fragte er scharf, schärfer als beabsichtigt. Alles, was er tat, tat er für sich und seine Frauen. Für Vlad gab es nichts anderes mehr in seinem Leben. Nicht mehr, seit er alles geopfert hatte, um sein Land vor den Osmanen zu schützen.