Felicitas

Einen Moment vergrub sie ihr Kinn in dem dicken Wollschal, die die Blondine trug. Mit der Zeit hatte sie sich einige menschliche Züge angeeignet, um authentisch zu wirken, obwohl ihr die Kälte nichts anhaben konnte. Das junge Mädchen hüpfte vollen Übermuts und breit grinsend zu ihrem Bruder rüber, der gerade wieder mit einem armen Mädchen spielte. Von der Seite warf sie sich ihm an die Brust und lächelte ihn mit einem giftigen Blick an. "Komm lass sie in Ruhe, sie ist der Aufwand nicht wert." Murmelte Fearras, nachdem sie ihn einige Schritte weggeschoben hatte. "Ich hab ein hübsches Lokal für unsere Dinnerparty ausfindig machen können." Grinste sie erwartungsvoll. Gemeint war natürlich eine ordentliche Menschenmenge, die heute Nacht so betrunken sein würde, dass sie nicht merken würde, wie ihr geschieht.

Amitiel

Eine unruhige Zeit durchlebte die Seekerin. Sie lag verwundet auf der Krankenstation, als sie wach wurde. Sie hatte ein frisches weiß - beiges Kleid an. Die Wunde war allerdings so schlimm, dass sich selbst darauf schon blut befand. Für einen Moment durchlief sie die letzten Minuten des Kampfes. James, Daniel und sie hatten es mit einer Überzahl an Dämonen zu tun gehabt. Amitiel wurde schwer getroffen. Ihre Letzte Erinnerung, bevor sie bewusstlos wurde war, dass ihre beiden Beschützer sich tapfer den Gegnern stellte. Doch ihr Krankenzimmer war leer. Das sah Daniel und James nicht ähnlich, dass sie ihren Schützling alleine ließen. Nicht ml in den sicheren eigenen vier Wänden. Amitiel wurde langsam nervös. Sie hievte sich aus dem Bett und besah sich einen Moment ihrer Wunde. Sie erinnerte sich an die Klinge, die ihr quer über den Bauch gezogen wurde. Es schmerzte, vor allem mit der Erinnerung. Doch die Angst, ihre Beschützer wären nicht nehr da, machte ihr noch mehr Angst. Von der Krankenschwester erfuhr sie, dass sie nicht auf der Krankenstation waren, doch mehr konnte sie ihr auch nicht sagen. Amitiel wusste um die Versammlung, die sie höchstwahrscheinlich verpasst hatte und machte sich im nächsten moment auf den Weg dorthin. Schmerzhaften aber schnellen Schrittes stieß sie die Türe in den Gemeinschaftssaal auf und polterte herein. Normalerweile war Amitiel eine sehr besonnene Frau, doch ihr hereintreten war laut, auffällig und man merkte sofort, wen sie suchte. Fast wie ein Stich ins Herz fühlte es sich an, als sie James und Daniel nicht erblickte. Sie vermutete das Schlimmste.

Amitiel

Mit einem schmerzvollen Blick sah sie zu dem Warrior herüber und griff dann nach Azuras Hand. Manchmal tat es gut die Hand einer Freundin einfach ganz dolle festzuhalten. "Ich denke er wird mir nichts sagen können, was ich nicht eh schon vermutet habe. Ich verstehe nicht, wie ich es noch lebend nach Hause geschafft habe." murmelte sie leise. Sie musste sich ablenken. Irgendwie. "Mir wurde gesagt Hugh würde neue Einsatzkommandos einteilen?" fragte sie daher nach. Sie versuchte sich selbst davon zu überzeugen, dass es sie interessierte. Ein kläglicher Versuch.

Amitiel

Dass ein ehemaliger "Bekannter" mit im Raum war, bemerkte Amitiel gerade überhaupt nicht. Sie nickte bedächtig. James... Wieso mussten sie alle den gleichen Namen tragen. Beide ihrer neuen Beschützer kannte sie vom Sehen oder hatte mit ihnen schonmal geredet. "Glückwunsch." meinte Amitiel zu Azura und besann sich sogar eines Lächelns. "Das war es doch was du immer wolltest, stimmts?" fragte sie nach. Sie erinnerte sich, dass Azura schon länger den Wunsch hegte einer Einheit zugeteilt zu werden.

Felicitas

Glücklich wirkend nahm sie ihren Bruder mit um zwei Blocks. "Die Treppe dort führt zu einer Kellerbar. Ich war dort schonmal vor einigen Wochen. Es hängen meistens nur alte Säcke rum und ist nicht viel los. Aber ich hab mich an den hübschen Collegeboy rangemacht, der dort an der Ecke steht..." begann Fearras und deutete auf den blonden hübschen Mann, der mit seiner Clique gerade lauthals am Lachen war. "Er sagt er hätte den Drecksladen für eine Geburtstags-Saufparty gebucht zu der ungefähr 150 Leute eingeladen sind." endete sie ihren Satz. "Also was sagst du?" hakte sie dann grinsend nach. Fearras sah mit ihrem Lächeln immer aus wie eine sexy Prinzessin. Den Blutdurst hinter ihrem Gesichtsausdruck vermutete man kaum, wenn man nicht wusste, was sie war.

Amily

Ihr Blick hob sich, als der Ur-Warrior auf sie zu kam. "Es geht mir gut. Hugh, wo sind sie? Konnte man sie mit her transportieren?" fragte sie leise nach. Amily sah aus, als wäre sie vollkommen ruhig, aber innerlich brach sie fast zusammen. Die Sache war, dass es nicht so leicht war eine bewusstlose Seekerin und zwei tote Warrior den ganzen Weg zu transportieren. Zumal der Seeker immer Vorrang hatte. "Wer hat mich überhaupt her gebracht? Ich erinnere mich an gar nichts." murmelte sie leise. Es gab noch so viele Offene Fragen vom letzten Kampf, dass Amily sich gar nicht damit abfinden konnte, sich jetzt einfach auszuruhen.