Es ist ein regnerischer Wintertag. Warrior und Seeker haben sich in der Trainingshalle versammelt. Vor ein paar Tagen hatten viele Gruppen einen Einsatz, bei dem mehrere Warrior und auch Seeker schwer verletzt und getötet wurden. Die Trauerfeier, bei der Hugh ein paar Worte gesagt hatte, ist nun vorbei und zu Ehren der gefallenen Kameraden gibt es eine kleine Feier. Nach einer Weile unterbricht Hugh die Gespräche, um die neuen Einsatzgruppen (=> Informationen) zu verkünden.

Yuna
Sie hielt sich ein wenig abseits, ließ den Blick schweifen. Ihre Miene war wie immer in Gegenwart so vieler anderer unergründlich, verbarg den Schmerz, den sie empfand. Auf dem Einsatz war ein guter Freund von ihr verstorben und Erinnerungen an sein Gesicht, seine Stimme, sein Lachen verfolgten sie bereits seit dem Abend, an dem sie von seinem Tod erfahren hatte. Sie spürte die Blicke der anderen. Der anderen, die ebenfalls jemanden verloren hatten, der ihnen nahe stand und denen immer wieder deutlich die Tränen in den geröteten Augen standen. Sie konnte ihre Gedanken förmlich hören. Wieso weint sie nicht? Wieso trauert sie nicht um ihren Freund?
Doch egal wie lange Yuna nun schon bei den Warriorn und Seekern lebte, sie konnte die Erziehung, die sich in ihrer Kindheit so fest eingebrannt hatte nicht einfach vergessen. Und das was sie tat, tat sie zu ihrem Schutznund dem der anderen. Ja sie war traurig, wütend. Doch wem brachte es etwas, wenn sie deshalb vor allen anderen in Tränen ausbrach? Sie wollte kein Mitleid. Sie wollte, dass so etwas nicht wieder passierte. Ihr Blick blieb für einen Moment an Slade hängen, der wie sie etwas abseits stand. Doch Hugh erhob die Stimme, weshalb sie zu dem Ur-Warrior sah. Er wollte wohl neue Einsatzgruppen einteilen.

Azura
Sie stand bei einer kleinen Gruppe und machte ein bedrücktes Gesicht. Sie konnte sich nicht erinnern, dass in den letzten drei Jahren jemals so viele nicht oder schwer verletzt von einem Einsatz zurück gekommen waren. Eine ihrer eigenen Freundinnen lag mit einer tiefen Wunde auf der Krankenstation und war nicht bei Bewusstsein. Keiner konnte sagen, ob sie sich wieder erholen würde oder nicht.
Und sie selber? Sie wurde nur auf Einsätze geschickt, wenn es nicht anders möglich war. Dabei wollte sie gerneso viel mehr tun! Sie trainierte so hart, jeden Tag, jede freie Minute. Ihr Blick huschte zu Slade. Er könnte das bestätigen, aber er würde sich wohl kaum dafür einsetzen, dass Hugh sie endlich einem festen Einsatzkommando zuwies. Sie war einfach noch zu jung im Gegensatz zu all diesen erfahrenen Leuten hier. Aber gerade jetzt brauchte man doch jeden Seeker. Als Hugh die Stimme erhob, sah sie deshalb mit ein wenig Hoffnung zu ihm.

Milie

Warrior, Seeker und auch Pilzmäuse hatten sich in der Trainingshalle versammelt. Alle trauerten, um diejenigen, die gegangen waren und machten sich um die Sorgen, die auf der Krankenstation lagen. Ich war wütend. Wütend auf mich selbst, dass ich hier stand und nicht mein bester Freund. Er hatte sein Leben für mich gegeben, obwohl das meine Aufgabe war. Meine Hände waren zu Fäusten geballt und mit aller Kraft hielt ich Tränen zurück. "Ich möchte die neuen Einsatzgruppen bitten nach der Feier hier zu bleiben.", beendete Hugh seine Ansprache, wer zu den neuen Einsatzgruppen gehörte. Sowohl erfahrene als auch unerfahrene Warrior und Seeker wurden von Hugh ausgewählt. Ich spürte etwas Erleichterung in mir hochkommen. Wäre ich an Hughs Stelle hätte ich mich nicht wieder einem Seeker zugeteilt.

Jamie
Ich nippte ein paar Mal an meinem Getränk und beobachtete die anderen. Der letzte Einsatz war ziemlich heftig. Ich war dabei wirklich gut weg gekommen. Lediglich Kratzer an den Armen und am Bauch hatte ich. Da hatte es viele schlimmer getroffen. Milie, die mir gerade ins Auge fiel, zum Beispiel hatte jemand sehr wichtigen verloren. Gerade wollte ich zu ihr gehen, um sie nach ihrem Befinden zu fragen, als Hugh die Stimme erhob. Wie der Zufall es wollte, waren wir beide jetzt in einer Gruppe. Hugh war dann fertig und ich lief mit den Händen in den Hosentaschen zu ihr herüber. „Hey.“, sagte ich und lächelte.

Sophie
Kleine Hände spielten an meinen Haaren hinter meinem Ohr herum. Die kleine Pilzmaus flocht mir mal wieder einen kleinen Zopf. Ich wusste nicht, warum sie das machte, aber sie tat es, aber es passierte. Manchmal wachte ich mit vielen kleinen Zöpfen auf. Mittlerweile war es sogar fast tröstlich. Sie war schon eine Weile bei mir und ich mochte ihre Gesellschaft. Gerade jetzt. Ich hatte nach dem letzten Einsatz zu viele gesehen, die es schlimm erwischt oder nicht überlebt hatten. Es zog mich so herunter und erinnerte mich an meinen Bruder. Hugh hatte ein neues Team für mich, aber richtig kennen tat ich sie beiden Warrior nicht. Ich wusste zwar, welche sie waren, aber so viel Kontakt hätten wir nicht. „Bist du fertig?“, sagte ich leise zu der Maus und sie hörte gerade auf und ließ sich gemütlich auf meiner Schulter nieder.

Milie

Ich sah auf, als Jamie zu mir trat. Er war gut einen Kopf größer als ich und man würde ihm auch sofort ansehen, dass er ein Warrior war. Ich dagegen werde am Anfang immer als Seeker angesehen. Doch die Neulinge werden immer schnell eines besseren belehrt. "Hey, Jamie. Sieht ganz danach aus, als müssten wir uns jetzt zusammen um Amily kümmern."

Azura
Sie musste sich sehr beherrschen, Hugh nicht mit offenem Mund anzustarren. Klar, sie hatte es sich gewünscht, aber wirklich daran geglaubt hatte sie eigentlich nicht. Bis ihr Name als erstes fiel, gefolgt von Slades. Ihr lief es abwechselnd heiß und kalt den Rücken hinuter. Sie war nun wohl offiziell eine Seekerin. Freude wechselte sich mit soetwas wie Ehrfurcht und ja, vielleicht auch ein wenig Angst ab. Respekt vor dieser Aufgabe. Als Slade dann zu ihr trat, hatte sie sich wieder halbwegs im Griff. ,,Sieht ganz so aus. Auch wenn ich wohl noch viel lernen kann" meinte sie und atmete einmal tief durch. Das würde schon gut gehen. Und Slade war schließlich ein wirklich ausgezeichneter Warrior, sonst würde er die anderen ja nicht ausbilden.

Yuna
Aufmerksam hörte sie Hugh zu und ihr Blick wanderte erst zu Daario, dann zu Sophie. Sie kannte die Seekerin zumindest vom Sehen, aber viel besser auch nicht. Doch wenn sie ab nun ein Team waren, sollten sie das wohl ändern. Sie ging also auf die Frau zu und neigte zur Begrüßung leicht den Kopf. Eine höfliche Geste unter gleichgestellten. ,,Hallo Sophie. Wir sind dann ab jetzt wohl ein Team" sagte sie und überlegte kurz, was sie über die Seekerin wusste. Nicht viel, wie sich herausstellte.

Jamie
Ich nickte. "Sieht wohl so aus. Aber das schaffen wir ganz bestimmt.“ Ich lächelte. Milie war wirklich gut in dem, was sie tat. Das wusste ich und da wir uns schon kannten, ging ich davon aus, dass wir ein gutes Team sein würden.

Sophie
Ich kraulte die Maus kurz unter dem Kinn, dann nahm ich aber wahr, dass jemand auf mich zutrat. Yuna wie es aussah. Auch ich nickte ihr zu. „Scheint so.“ Ich hoffte, dass wir gut zusammenarbeiten würden mit Daario. Genau darauf kam es an.